Junge Sängerin im „Höhenrausch“

Jasmin Renz alias Jazmine hat ihre erste Single herausgebracht – Aspacherin schreibt ihre Texte am liebsten in der Natur

Im Vorprogramm des Andrea-Berg-Heimspiels auftreten zu dürfen, das sei schon ein erhebendes Gefühl gewesen, gibt die 19-jährige Jasmin Renz zu. Unter dem Künstlernamen Jazmine präsentierte die Aspacherin gemeinsam mit ihrem Freund am Keyboard ihren neuen Song „Höhenrausch“.

Der Platz hinter der Stiftskirche in Backnang ist für Jazmine ein ganz besonderer. Hier hält sie sich gerne auf. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Der Platz hinter der Stiftskirche in Backnang ist für Jazmine ein ganz besonderer. Hier hält sie sich gerne auf. Foto: A. Becher

Von Yvonne Weirauch

ASPACH/BACKNANG. Jasmin Renz erinnert sich noch genau an den Tag vor vier Jahren: Ihr Papa ist bei der Feuerwehr Aspach, Abteilung Großaspach-Rietenau, tätig, und diese wiederum für die Brandsicherheit beim Heimspiel von Andrea Berg zuständig. Da durfte die Jugendliche damals beim Soundcheck dabei sein und traf auf keinen Geringen als DJ BoBo: „Er ist voll nett und wir haben uns ganz locker unterhalten.“ Sie habe den Musiker gefragt, ob sie mal auf die Bühne dürfe. Daraufhin habe DJ BoBo geantwortet: „Nein. Streng dich an, dann schaffst du das, und kannst da oben vor dem Publikum stehen und singen.“

Jasmin Renz hat sich angestrengt, und der Lohn dafür: Sie ist beim diesjährigen Heimspiel der Schlagerkönigin im Vorprogramm aufgetreten und hat ihre Single „Höhenrausch“ präsentiert.

Immer mit der Oma

Kinderlieder gesungen

Wie sie zu ihrem Künstlernamen Jazmine, den sie seit gut zwei Jahren trägt, kam? „Wir haben lange geguckt, was es so gibt, und sind dann einfach auf diese Abwandlung von Jasmin gekommen“, sagt die 19-Jährige mit strahlenden Augen. Leger ist sie gekleidet: Jeans und weiße Bluse. Ihre feinen Sommersprossen und die rötlich gefärbten Haare zeigen sich in der Sonne an dem Aussichtspunkt hinter der Backnanger Stiftskirche in einem ganz besonderen Licht. „Hier bin ich sehr gerne, wegen der Jugendmusikschule“, sagt Jazmine. Denn da habe sich ihr Weg geebnet.

Von klein auf habe sie immer einen Bezug zur Musik gehabt: „Meine Oma hat immer Kinderlieder mit mir gesungen“, sagt die junge Frau, die ohne Mutter aufgewachsen ist. In der Grund- und Hauptschule Aspach sei es dann richtig losgegangen: Mit etwa sechs Jahren habe sie Klavier- und Gitarrespielen gelernt, mit neun Jahren gesungen. „Dann fing es mit Gesangsunterricht an, das werde ich auch nicht aufgeben.“ Den Unterricht nimmt sie bei Biggi Binder, Frontfrau der Band Wendrsonn. „Dass ich mit dem Gesangsunterricht so früh angefangen habe, hat sich mega gelohnt“, sagt Jazmine, die ihren Großeltern und ihrem Vater sehr dankbar für die Unterstützung ist. „Sie stehen immer hinter mir und gucken, was für mich möglich ist.“

Ihr „großes Glück“ hat Jazmine mit ihrem Freund gefunden, wie sie betont, mit ihm steht sie gemeinsam auf der Bühne und ist gerade mit ihm in Aspach zusammengezogen. Großes Lob verteilt sie auch an ihren Fotografen Sascha Ungerer: „Er hat schon so manches Fotoshooting mit mir gemacht – und das macht er mir zuliebe, sonst wären diese Shootings für mich unbezahlbar.“

Der Auftritt bei Andrea Berg sei bisher ihr größter gewesen, sagt Jazmine. Obwohl sie mit ihrer Partyband viele Auftritte an Wochenenden absolvierte und auch schon im Vorprogramm der „Höhner“ singen durfte. Traditionell tritt sie auch beim Bockbierfest in Aspach auf: „Das ist sozusagen mein Heimspiel“, sagt sie lachend.

Schlager habe sie nicht von Anfang an gesungen, gibt sie zu, aber hat dann entdeckt: „Schlager ist doch ganz cool – ich kann mich gut ausdrücken, es ist deutsch und jeder kann mich hier verstehen.“ Ihr erster Song „Hurrican“ sei noch auf Englisch gewesen: „Damit habe ich auch 2014 beim Winnender Wettbewerb Gitarren statt Knarren den zweiten Platz gemacht“, sagt sie. Im Tuneverse-Studio München mache sie ihre Aufnahmen und da habe man sie auch gefragt, ob sie nicht mal Schlager singen wolle.

„Ich habe die Frage gestellt, was man unter Schlager verstehe: Alt? Neu? Modern? Richtung Andrea Berg oder anders?“ Schnell war klar: Jazmine möchte ihren eigenen Stil finden: Eine Mischung aus „Tropical House“, Schlager und moderner Mucke. Mit „Höhenrausch“ scheint ihr dies gelungen zu sein. Es ist ihre erste Single, die vor Kurzem herausgekommen ist und auf die sie sehr stolz ist.

Eigentlich sei sie eine „Balladenqueen“, sagt Jasmin Renz über sich selbst. Sie verarbeite vieles in ihren gefühlvollen Texten und liebt die ruhigen Worte. Aber genauso widme sie sich dem „Gute-Laune-Feeling“. Ihr bisher größter Fan: der Papa. „Er hat mal eine unprofessionelle Aufnahme von mir auf CD gebrannt und hört das jetzt immer im Auto.“ Musik sei ein wichtiger Teil ihres Lebens, sagt Jazmine – „auch wenn ich nicht jeden Tag am Klavier sitze oder Texte schreibe“. Sie liebe es, neue Wörter zu erfinden, am einfältigsten sei sie, wenn sie Ruhe um sich herum habe. Und das gelingt ihr beispielsweise an Orten mit einer schönen Aussicht, wie am Kappelberg oder in Vordervöhrenberg.

Ihr Traum sei es schon, mal ein Album aufzunehmen, sagt sie, aber jetzt, nach dem Schulabschluss, möchte sie sich in erster Linie auf eine Ausbildung konzentrieren: „Die Bewerbungen für eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation sind geschrieben“, sagt Jasmin Renz, sie hofft auf baldige Antworten. Sie wolle der Musik weiterhin treu bleiben, aber sie weiß auch, dass ein Beruf wichtig ist: „Klar will ich Musikerin sein, aber wer weiß, wie lange einen das Publikum mag oder möchte.“

Bewunderung für

Helene Fischer

Über die Frage nach einem musikalischem Idol muss Jazmine nicht lange nachdenken: „Die Helene Fischer ist schon ne Nummer. Was die auf der Bühne macht, das könnte ich nicht“, bewundert Jazmine die Ausdauer der Sängerin. „Von links nach recht springen, dann noch durch die Luft schweben und nebenbei noch kraftvoll singen – ich wäre außer Puste.“ Jetzt wartet Jazmine erst einmal ab, was sich noch so alles ergibt – sowohl in der Musikbranche wie auch in ihrem Berufsleben.

Wer sich das Video von Jazmines Auftritt beim Andrea-Berg-Heimspiel 2018 ansehen möchte, kann dies unter dieser Adresse im Internet: https://youtu.be/c5Yjf_NQNQc

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Erstellt:
15. August 2018, 06:00 Uhr

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