Kalajdzic lässt Zukunft beim VfB offen

dpa/lsw Kitzbühel. Sasa Kalajdzic zählt zu den begehrtesten Spielern des VfB Stuttgart. Ob der Österreicher die Schwaben in diesem Sommer verlässt, bleibt weiter offen. Demütig und reflektiert spricht der Angreifer über seinen ungewöhnlichen Weg. Er kann sich vieles vorstellen.

Stuttgarts Sasa Kalajdzic in Aktion. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Stuttgarts Sasa Kalajdzic in Aktion. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Sasa Kalajdzic kann längst nicht mehr unentdeckt durch die Straßen spazieren. Noch vor zwei Jahren hätten den Stürmer des VfB Stuttgart wohl nur die größten Fußball-Experten gekannt, seitdem hat sich die Welt des Österreichers gedreht. Selbst im Kroatien-Urlaub wurde der 24-Jährige zuletzt beim Einkaufen nach wenigen Minuten von einem Fan angesprochen, wie er am Donnerstag im VfB-Trainingslager in Kitzbühel erzählte.

Innerhalb kürzester Zeit ist Kalajdzic gereift: Vom No-Name zum Shootingstar - und längst zu einer heißen Aktie auf dem europäischen Transfermarkt. Ob er in der nächsten Saison noch beim VfB spielt, bleibt weiter offen.

„Wenn es etwas gibt, das mich wirklich beeindruckt, wo ich sage, das möchte ich machen, dann mach ich das auch“, sagte Kalajdzic nun zu den Transfergerüchten um seine Person. Eine starke Bundesliga-Saison für die Stuttgarter und zuletzt auch überzeugende Auftritte für Österreich bei der Europameisterschaft haben den Zwei-Meter-Mann begehrt gemacht.

Der AC Mailand und RB Leipzig sollen interessiert gewesen sein, aktuell bringt sich angeblich sogar Champions-League-Sieger FC Chelsea ins Spiel. Fast jeden Tag gibt es ein neues Gerücht. Aktuell liege ihm aber nichts vor, sagt Kalajdzic. „Ich bin entspannt.“

Wie schnell das alles ging, kann er selbst kaum begreifen. „Es ist immer diese klassische Floskel, dass es im Fußball schnell gehen kann. Ich habe aber sehr, sehr gut zu spüren bekommen, wie schnell es tatsächlich sein kann“, sagte er. „Innerhalb von zwei Jahren habe ich so gut wie alles erlebt, von Tiefen bis Höhen.“

Als er im Sommer 2019 zum damals frisch in die 2. Liga abgestiegenen VfB wechselt, reißt er sich kurz darauf das Kreuzband. Nur weil durch die Corona-Krise die Saison verspätet fortgesetzt wird, kann Kalajdzic nochmal eingreifen. Nach dem Aufstieg spielt er schließlich eine überragende Bundesliga-Saison und erzielt 16 Tore.

Die Belohnung: eine Berufung in den EM-Kader Österreichs. Im Kroatien-Urlaub habe er zuletzt versucht, das alles zu verarbeiten, erzählte er. „Ich habe mich gefragt: Sasa, weißt du eigentlich, was du erreicht hast, was alles passiert ist? Schau mal, wo du noch vor zwei Jahren warst!“, sagte er. „Das sind Sachen, die realisiert man einfach nicht von alleine.“

Mittlerweile zählt er längst zu den begehrtesten Profis der Schwaben. Deren Sportdirektor Sven Mislintat geht zwar von einem Verbleib des Stürmers aus. „Mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist Sasa unser Neuner nächstes Jahr“, sagte der 48-Jährige zuletzt. Aber auch er kennt den Markt. Bis Ende August ist das Transferfenster noch geöffnet. Bis dahin kann noch viel passieren.

Selbst eine Vertragsverlängerung beim VfB schließt Kalajdzic nicht aus. „Natürlich kann ich mir vorstellen, meinen Vertrag zu verlängern. Warum sollte ich das nicht können? Aber das müsste auch passen. Das entscheide nicht nur ich, das entscheiden auch andere“, sagte er.

© dpa-infocom, dpa:210722-99-480117/4

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Erstellt:
22. Juli 2021, 14:53 Uhr

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