Kampf gegen Klimawandel: Jane Goodall setzt auf die Jugend

dpa München. Ihre Forschung über das Verhalten von Schimpansen machte sie weltweit bekannt. Heute sorgt sich Jane Goodall um die Umwelt und die Natur. Ganz will sie die Hoffnung aber nicht aufgeben - vor allem wegen einer Generation.

Die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall bei ihrem Vortrag „Reasons for Hope“ in München. Foto: Sven Hoppe

Die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall bei ihrem Vortrag „Reasons for Hope“ in München. Foto: Sven Hoppe

Im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe und Umweltzerstörung setzt die renommierte Schimpansenforscherin Jane Goodall ihre Hoffnungen in die junge Generation.

Bei einer Veranstaltung zu ihrem 85. Geburtstag lobte sie am Freitag in München Jugendliche weltweit für deren Engagement für besseren Klimaschutz. „Wir klauen deren Zukunft“, sagte Goodall. Aber schon jetzt veränderten diese mit ihren Demonstrationen und ihrem Einsatz die Welt - „und sie werden mehr.“

Es sei noch nicht zu spät, das Klima und die Umwelt zu retten, zeigte sich die Forscherin und Aktivistin überzeugt. „Ich glaube, da ist ein Fenster.“ So bewegten die Teilnehmer der „Fridays for Future“ - Demos bereits jetzt die Politik. Ein Vorteil sei das Internet, sagte Goodall. Dort könnten sich Kämpfer für mehr Klima- und Umweltschutz auf der ganzen Erde einfach verbinden.

Hoffnung mache ihr auch die deutsche Energiewende. „Sie leisten eine gute Arbeit mit grüner Energie.“ Goodall rief die Menschen auf, bei sich selbst anzufangen, unter anderem lieber das Fahrrad anstelle des Autos zu nutzen. „Leute fangen an, zu verstehen, dass wir unsere Erde zerstören.“

Kritik übte Goodall am steigenden Fleischkonsum und der Verschwendung von Trinkwasser. Außerdem griff sie Leugner des Klimawandels an. „Wir zerstören den Planeten, der unsere Heimat ist.“ Viele Menschen hätten ihre Heimat bereits verlassen müssen, weil der Meeresspiegel steige und Inseln bedroht seien.

Goodall hatte im April ihren 85. Geburtstag gefeiert. Mit ihren Beobachtungen in Tansania hatte die Britin die etablierte Wissenschaft aufgerüttelt: Unter anderem bewies sie, dass Schimpansen auch Werkzeuge benutzen - nicht nur Menschen, wie damals angenommen.

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Erstellt:
22. Juni 2019, 10:41 Uhr

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