Kampfflugzeuge der Bundeswehr über Backnang
Fünf Kampfflugzeuge der Bundeswehr vom Typ Eurofighter drehen in über 12.000 Metern Höhe ihre Runden und hinterlassen Kondensstreifen.

Kondensstreifen von Eurofightern, die im gesperrten Luftraum üben. Foto: Rüdiger Felber
Von Florian Muhl
Backnang. Seltsame Phänomene am Himmel über Backnang hat BKZ-Leser Rüdiger Felber dieser Tage entdeckt. „Seit einigen Tagen beobachte ich immer wieder seltsame Flugmanöver am Backnanger Himmel. Ich schätze, es könnte sich um Militärflugzeuge in großer Höhe handeln“, schrieb er an unsere Zeitung. Vielleicht handle es sich ja nur um harmlose Flugmanöver, spekulierte er. Doch angesichts der Fotos „mit Blickrichtung Süd/Süd-Ost“, die er seiner E-Mail anhängte, stellt sich ihm die Frage: „Etwas seltsam mutet es allerdings schon an, wenn am Himmel eher ungewöhnliche 180-Grad-Kurven geflogen werden. Was meinen Sie?“
Eurofighter der Bundeswehr waren unterwegs
Anfrage bei der Bundeswehr. Die Antwort kommt prompt. „Die Auswertung der Radardaten vom 13. Februar zeigt insgesamt fünf Kampfflugzeuge der Bundeswehr vom Typ Eurofighter, welche Routineflugbetrieb innerhalb des zeitweise reservierten Luftraums TRA Allgäu geflogen sind“, teilt ein Sprecher des Luftfahrtamts der Bundeswehr mit. Sie hinterließen sichtbare Spuren, die Kondensstreifen (siehe Infotext). Die Streifen blieben an dem Tag laut Bundeswehr oberhalb von 27000 Fuß (zirka 8230 Meter) über dem Meeresspiegel und zeitweise ab einer Höhe von 31600 Fuß (zirka 9630 Meter) über dem Meeresspiegel länger bestehen. „Da die Luftfahrzeuge innerhalb der TRA Allgäu in einer Höhe oberhalb von 40000 – zirka 12290 Meter – über dem Meeresspiegel flogen, waren die Kondensstreifen länger und auch von Backnang aus zu sehen“, erklärt der Luftfahrtamtssprecher. Und weiter: „Nach den uns vorliegenden Daten fanden die Flüge regelkonform und unter Beachtung der geltenden flugbetrieblichen Bestimmungen statt.“
Die Bundeswehr hat ein Bürgertelefon eingerichtet
Allgemeine Informationen zum militärischen Flugbetrieb hat die Bundeswehr im Internet unter Militärischer Flugbetrieb (t1p.de/cwo2g) bereitgestellt. Ebenso hat die Bundeswehr ein Bürgertelefon eingerichtet, damit sich die Bürgerinnen und Bürger auch unmittelbar mit ihren Beobachtungen an die Bundeswehr wenden können. Die Erreichbarkeiten sowie die Informationen, die benötigt werden, um Anfragen bearbeiten zu können, sind im Internet unter der Adresse t1p.de/uxyg2 abrufbar.
„Eigentlich schon spannend, auch wenn sich dahinter offenbar nichts Gefährliches verbirgt“, sagt BKZ-Leser Rüdiger Felber. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb – seine Bilder hat der Backnanger bei sich unter dem Stichwort „Top Gun in Backnang“ abgespeichert.
Kondensation Bei einem Kondensstreifen handelt es sich um eine Wolke, die in der Kiellinie eines Luftfahrzeugs entsteht, wenn in der Flughöhe die Luft ausreichend kalt und feucht ist. Sie entstehen durch die Kondensation des in Flugzeugabgasen enthaltenen Wassers und der anschließenden Durchmischung mit der Umgebungsluft. Es bedarf hierzu wenigstens einer Lufttemperatur von minus 40 Grad Celsius und einer relativen Feuchte von 50 Prozent.