Nach Erdbeben
Kann man aktuell sicher nach Griechenland reisen?
Nach den jüngsten Erdbeben im östlichen Mittelmeer stellt sich für viele Urlauber die Frage, ob Reisen nach Griechenland derzeit sicher sind. Die kurze Antwort: Ja – mit umsichtigem Verhalten und guter Information.

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Auf griechischen Urlaubsinseln wie Rhodos bebt häufiger die Erde.
Von Katrin Jokic
Immer wieder bebt die Erde im östlichen Mittelmeer – betroffen sind oft beliebte griechische Urlaubsinseln wie Rhodos, Kreta oder Santorini. Erst am 3. Juni 2025 ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 5,3 rund 14 Kilometer südöstlich vor der Küste Kretas. Die Erschütterungen waren auf der Insel deutlich spürbar, blieben jedoch ohne Verletzte oder größere Schäden.
Weit schwerwiegender fiel hingegen ein Erdbeben der Stärke 5,8 am gleichen Tag nahe der türkischen Stadt Marmaris aus. Dabei kam ein Mädchen in Folge einer Panikattacke ums Leben, dutzende Menschen verletzten sich, weil sie in Panik aus Fenstern sprangen. Das Zentrum des Bebens lag nur wenige Kilometer von der griechischen Insel Rhodos entfernt – auch dort waren die Erdstöße deutlich zu spüren. Schäden wurden von griechischer Seite bislang nicht gemeldet.
Und Anfang des Jahres bebte die Erde auf Santorini immer wieder deutlich. Bis zu sieben Beben pro Stunde waren an manchen Tagen zu spüren, mit einer Stärke von 4,0 bis 4,9. Über einen Zeitraum von wenigen Wochen wurden hunderte Beben gemessen – laut Experten die höchsten seismischen Aktivitäten seit rund sechzig Jahren.
Warum bebt die Erde in der Ägäis so häufig?
Die Ägäis zählt zu den seismisch aktivsten Regionen Europas. Der Grund: Hier treffen mehrere Erdplatten aufeinander – die Eurasische, Anatolische und Afrikanische Platte sowie die kleinere Ägäische Platte. Diese geologischen Spannungen führen regelmäßig zu Erdbeben, meist geringer oder mittlerer Stärke. Viele davon bleiben unbemerkt.
Laut Seismologen ist die aktuelle Häufung geologisch nicht ungewöhnlich. Reisende sollten sich dennoch der Risiken bewusst sein und grundlegende Verhaltensregeln im Erdbebenfall kennen.
Einschätzung des Auswärtigen Amts
Das deutsche Auswärtige Amt weist in seinen aktuellen Reise- und Sicherheitshinweisen für Griechenland (Stand: 04.06.2025) auf die grundsätzlich erhöhte seismische Aktivität im Land hin, schränkt die Reisemöglichkeiten derzeit aber nicht ein. Es bestehen keine Reisewarnungen für touristische Regionen wie Kreta, Rhodos oder Santorini. Urlauber werden allerdings dazu angehalten, sich über lokale Hinweise zu informieren und bei einem Beben ruhig und besonnen zu reagieren.
Wie kann man sich vorbereiten?
Wer eine Reise nach Griechenland plant, sollte:
- Ortsübliche Notrufnummern notieren und gegebenenfalls die Krisenvorsorgeliste „Elefand“ des Auswärtigen Amts nutzen.
- Sich mit Verhaltensregeln im Erdbebenfall vertraut machen, z. B. Schutz unter stabilen Möbeln suchen oder sich im Freien von Gebäuden fernhalten.
- Informationen von lokalen Behörden und dem Hotelpersonal ernst nehmen.
Griechenland bleibt trotz der jüngsten Beben ein sicheres Reiseziel. Die seismische Aktivität ist Teil der natürlichen Gegebenheiten im östlichen Mittelmeerraum und für die Region nichts Ungewöhnliches. Mit informierter Vorsicht, Aufmerksamkeit und Respekt gegenüber den Naturgewalten steht einem Urlaub auf Kreta, Rhodos oder Santorini auch 2025 nichts im Wege. Wer sich gut vorbereitet und die Entwicklungen beobachtet, kann seine Reise wie geplant antreten.