Karnevalistische Reise durch die Zeit

Prunk- und Elferratssitzung in der Sulzbacher Festhalle – Bunte Mischung aus Gardetänzen, Männerballett und Guggenmusik

Wer hat an der Uhr gedreht? Den Besuchern der traditionellen Prunk- und Elferratssitzung bot der Sulzbacher Carnevalsverein (SCV) wieder einmal ein neues Bühnenbild – gemäß dem Motto Zeitreise. So stand vor der Bühne eine Zeitmaschine, und die Reise ging von der Steinzeit über das Barock bis heute.

Schwungvoller Einmarsch: Der SCV zog alle Register, um dem Publikum in der Festhalle ein tolles Programm zu bieten. Foto: T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Schwungvoller Einmarsch: Der SCV zog alle Register, um dem Publikum in der Festhalle ein tolles Programm zu bieten. Foto: T. Sellmaier

Von Helga Übelmesser-Larsen

SULZBACH AN DER MURR. Tanzende Pärchen in Maskerade eröffneten das Programm am Samstagabend zu Walzerklängen, Charleston und Rock’n’Roll. SCV-Präsidiumsmitglied Birgit Kollak führte in der fantasievoll dekorierten Festhalle in das bunte Karnevalstreiben ein, das zahlreiche Besucher und Ehrengäste, darunter Bürgermeister Dieter Zahn, angezogen hatte. Bunte Tücher schwingend, tanzte dann der Narrensamen über die Bühne: die 16 Tatzelwürmchen. Maria Stolz und Lara Klepzig traten zum ersten Mal in der Bütt auf. Sie erzählten als Schulmädchen vom Alltag in der Schule und dem Ernst des Lebens. An Märchen glauben sie nicht mehr, und der gefundene Frosch war leider kein Prinz. Eine Augenweide bildete die Blauen Garde mit ihrem Showtanz.

Heiße Nächte in Palermo und viel Amore versprach dann die Guggenmusik Waschlappen Glunker aus Neuhausen auf den Fildern. Die Besucher zogen bald in langer Polonaise durch den Saal.

Dumpfe Töne, die Klänge vom „Weltmeisterlied“: Die schwarz gekleideten Majoretten zogen mit schwarz-rot-goldenen Haarreifen und Deutschlandfahne ein. Ein weiterer Höhepunkt war das Männerballett „Grease“ vom Sulzbacher Fußballverein. Angekündigt wurden sie mit „1971 in Chicago, 1972 am Broadway und heute in Sulzbach“. Schlag auf Schlag ging es weiter mit einem musikalischen Potpourri und „Pigalle, Pigalle, das ist die große Mausefalle mitten in Paris“. Schwungvoll präsentierten die Mädchen der Roten Garde einen Schautanz und begeisterten später mit fescher Musik aus der Musikbox sowie roten und grünen Kleidern mit schwarzem Petticoat aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren.

Die Gruppe Geistreich sang – auf ihrer Zeitreise von 1850 mit der industriellen Revolution über Rock’n’Roll bis heute – das Lied von der Schwäbischen Eisenbahn in verschiedenen Variationen.

Drei Tanzmariechen bereicherten mit ihrem hinreißenden Auftritt den Abend. Laura und Lea Godanci legten eine tolle Performance hin. Zum ersten Mal dabei war die zehnjährige Hanna Maihöfer. Danach trat Naim Sabani in die Bütt und machte deftige Witze. Die Sulzbacher Stäffeleshexen liefen bei schauriger Musik zur Hochform auf. Sie zeigten mit dem Teufel vom Teufelstein einen besonderen Hexentanz und tolle Hexenpyramiden. Sechs Männer vom Männerballett „Kolping Brothers“ aus Gaildorf traten in schwarzen Anzügen auf und begeisterten anschließend in ihren rosa Röckchen und seilspringend zu „Schwarze Natascha“ und „Atemlos durch die Nacht“.

Die Leuchtstabmajoretten zauberten zu Stepptanz und Broadwayhits grüne Ornamente auf die verdunkelte Bühne. Kostümierte Gruppen und Einzelpersonen wurden für ihre Kostüme zum Motto Zeitreise ausgezeichnet. Zum Abschluss war wieder Guggenmusik mit den „Wasserschnalzer Schludda Gugga“ aus Wasseralfingen angesagt. „So ein Tag, der dürfte nie vergehen“ läutete das Ende der über dreistündigen närrischen Veranstaltung ein. Gekonnt und mit Frauenpower hatte das Dreigestirn Birgit Kollak, Miriam Staita und Nadja Deiss eine tolle Prunksitzung vorbereitet. Nach dem großen Finale mit Einmarsch aller Aktiven übernahmen die „Saubach-Gugga“ aus Laupertshausen (Kreis Biberach). Zwischendurch spielte die Kapelle Night Life Stimmungslieder und Schunkler.

Die nächsten närrischen Veranstaltungen in Sulzbach sind das Fastnachtsspiel mit Rat- haussturm am Donnerstag um 19 Uhr und der Umzug am Faschingsdienstag ab 14 Uhr.

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Erstellt:
25. Februar 2019, 06:00 Uhr

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