Keine Nullrunde: VVS erhöht Preise für Bus und Bahn leicht

dpa/lsw Stuttgart. Im kommenden Jahr sollten die Preise im Stuttgarter Nahverkehr eigentlich nicht steigen, die Zeichen standen nach einem entsprechenden Finanzierungsvorschlag auf Nullrunde. Nun wird das Bus- und Bahnfahren im Verkehrs- und Tarifbund Stuttgart trotzdem teurer. Denn der Aufsichtsrat hat sich nach VVS-Angaben von Dienstag für eine Tariferhöhung um 1,9 Prozent zum 1. April 2020 ausgesprochen. Die Gremien der Landkreise Ludwigsburg, Böblingen und Rems-Murr-Kreis hätten das Angebot des Landes als nicht ausreichend bewertet und abgelehnt, teilte der VVS mit. Daher habe es erforderlichen Konsens der Verbundpartner für eine Nullrunde nicht gegeben.

Ausgenommen von der Preiserhöhung werden demnach unter anderem Zeittickets für Auszubildende und Studierende sowie die Preise für Einzel- und 4er-Tickets für Kinder. Leicht erhöht werden dagegen Tickets im sogenannten Gelegenheitsverkehr, im Berufsverkehr und bei den Senioren.

Das Landesverkehrsministerium und die Stadt Stuttgart hatten sich eigentlich gegen eine Erhöhung ausgesprochen. Das Land hatte angeboten, sich an den entfallenden Einnahmen bis 2025 zu einem Drittel und danach zu einem Viertel zu beteiligen.

„Die Preisanpassung ist erforderlich, weil die Kosten der Verkehrsunternehmen gestiegen sind“, erklärte der VVS. Gründe seien die Personalkosten ebenso wie Kosten für den Kauf neuer Busse und Bahnen sowie den Bau und die Instandhaltung von Bahnanlagen.

Das Verbundgebiet des VVS umfasst neben Stuttgart auch die vier Nachbarlandkreise Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg und Rems-Murr-Kreis mit insgesamt etwas mehr als 3000 Quadratkilometern Fläche und 2,4 Millionen Einwohnern. Die Zahl der Fahrgäste liegt nach VVS-Angaben bei rund 382 Millionen im Jahr.

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Erstellt:
3. Dezember 2019, 19:18 Uhr

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