Kelterfest in Kleinaspach findet am Wochenende statt

Zwei Tage voll Nostalgie: Ein bisschen wie früher soll das Kelterfest in Kleinaspach am Wochenende wieder stattfinden. Die Aspacher feiern nicht nur das 500-jährige Bestehen der Keltern von Kleinaspach und Allmersbach am Weinberg, sondern auch das 50-jährige Bestehen der Gemeinde.

Unterwegs wie anno dazumal. Auch am Sonntag werden wieder zahlreiche Gruppen beim Festzug mitmarschieren, so wie etwa 2006.

© © Edgar Layher

Unterwegs wie anno dazumal. Auch am Sonntag werden wieder zahlreiche Gruppen beim Festzug mitmarschieren, so wie etwa 2006.

Von Matthias Nothstein

Aspach. Das Wochenende in Aspach steht ganz im Zeichen des zweitägigen Wein- und Kelterfests. Nach der zweijährigen Coronapause soll jetzt umso prächtiger an die alte Tradition angeknüpft werden, zumal es am Samstag und Sonntag, 8. und 9. Oktober, gleich zwei Jubiläen obendrein zu feiern gibt. Nicht nur, dass die beiden Keltern von Kleinaspach und Allmersbach am Weinberg vor 500 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurden und somit „500 Jahre Weinbau in Aspach“ als Programm feststeht. Vielmehr steht das gesamte Fest auch im Zeichen des Jubiläums 50 Jahre Aspach.

Das Doppeljubiläum ist also ein weiterer Grund, das Kelterfest ein Stück weit „wie früher“ stattfinden zu lassen. Los geht es am Samstag mit einer zünftigen Weinparty mit der fünfköpfigen Partycoverband Sicherheitshalbe. Joachim Schöffler, der im Team der Weingärtnergenossenschaft Aspach unter anderem für den Vertrieb und die Vinothek verantwortlich ist, freut sich auf die Band, die schon auf dem Wasen die Menge zum Kochen gebracht hat und die er scherzhaft und ganz stilecht für diesen Abend in Sicherheitsviertele umtaufen möchte. Schöffler: „Ich bin überzeugt davon, dass unsere Gäste nach einer halben Stunde auf den Tischen und Bänken stehen.“ Er erinnert sich zwar auch sehr gerne an frühere Bands wie etwa die „Rietenauer Buam“, aber mit der jetzt engagierten Band wird es laut Schöffler in Sachen Licht und Ton noch peppiger. Zudem gibt es inzwischen auch eigene Titel der Band zu hören.

Der Samstagabend war legendär, aber auch der Grund, kleiner zu werden

In früheren Zeiten war der Samstagabend beim Kleinaspacher Kelterfest legendär und gleichzeitig aber auch der Grund, weshalb das Fest nach der Jahrtausendwende etwas kleiner gefahren wurde. Denn der Zustrom an Gästen wuchs bis 2006 stetig an – und damit auch die Probleme, die am Ende selbst mit verstärkter Security nicht mehr in den Griff zu bekommen waren. Nachdem sich die freiwillige Feuerwehr vom Veranstalterteam zurückgezogen hatte, organisierten die Winzer und die Mitglieder der Sportvereinigung Kleinaspach das Fest ab 2007 nur noch im Zweijahresrhythmus und nur noch in abgespeckter Form am Sonntag.

Traditionell Bestandteil des Umzugs am Festsonntag: Die Kalebs-Traube, die von Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr getragen wird. Archivfotos: Edgar Layher

© Edgar Layher

Traditionell Bestandteil des Umzugs am Festsonntag: Die Kalebs-Traube, die von Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr getragen wird. Archivfotos: Edgar Layher

Doch im Jubiläumsjahr der Gemeinde soll das Fest noch einmal wie früher stattfinden, zumindest was die schönen Aspekte angeht. Und davon gab es einige. Der Zuspruch im Vorfeld war groß und bestätigte die Veranstalter, zu denen neben der Weingärtnergenossenschaft auch die Weinbetriebe Holzwarth, Schwarz und Gruber sowie die Spvvg Kleinaspach gehören, in ihrem Entschluss, das Revival zu wagen. Schöffler sagt dazu: „Die Leute schwelgen in Nostalgie und sagen, so wie früher, nur friedlich soll es werden.“ Und so freuen sich viele schon wieder auf die Party im Festzelt und auf manch schöne Begegnungen oder Absacker in der berüchtigten Bar Sumpfloch oder am Sonntag auf den Gottesdienst und den prächtigen Festzug.

Der Höhepunkt des Tages wird der Kelterfestumzug sein

Der Sonntag beginnt traditionell mit dem Festgottesdienst im großen Festzelt mit Pfarrer Philipp Scheld und dem Posaunenchor des CVJM Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg. Ebenso traditionell schließt sich der Frühschoppen mit dem Musikverein Großaspach an. Der Höhepunkt des Tages wird für viele jedoch der Kelterfestumzug sein, der um 14 Uhr an der Schule in Kleinaspach beginnt und zur Kelter führt. 23 verschiedene Gruppen haben sich angemeldet, unter den Teilnehmern werden allein etwa 150 bis 180 Kinder der Aspacher Kindergärten sein.

Das Thema des Umzug ist 500 Jahre Keltern in Kleinaspach und Allmersbach und 50 Jahre Gemeinde Aspach. Zudem geht es um den Weinbau im Vergleich von früher zu heute, von der Harke bis zu den modernsten Geräten. Schöffler hofft auf viele auswärtige Zuschauer, denn gefühlt läuft jeder Aspacher selber mit.

Die Württembergische Weinkönigin und die Schwäbische Waldfee sind auch dabei

Teil des bunten und lebendigen Umzugs werden auch die beiden Musikkapellen der Musikvereine Rietenau und Großaspach sein. Zudem fahren in einer Kutsche die Württembergische Weinkönigin Tamara Elbl und die Schwäbische Waldfee Kim-Laura Rützler mit. Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr tragen traditionell eine Kalebs-Traube mit, die seit Jahrzehnten von Beate Ferber-Binder gefertigt wird. Die einzelnen Trauben werden am Nachmittag im Festzelt verkauft.

Zum gemütlichen Abschluss spielt dann ab 16 Uhr der Musikverein Rietenau im Festzelt. Zu den Veranstaltern am Sonntag zählen nicht nur die Weinbauern und die Spvvg Kleinaspach, sondern auch die Gemeinde Aspach. Joachim Schöffler freut sich darüber, dass es an beiden Tagen nicht nur eine reichhaltige Bewirtung samt den Aspacher Weinen gibt, sondern dass auch ein kleiner Vergnügungspark für die jüngsten Besucher zur Verfügung steht. Ganz so wie früher mit Schiffschaukel und Karussell.

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Erstellt:
7. Oktober 2022, 11:30 Uhr

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