Kickers zahlen Lehrgeld

Den Blauen fehlt es beim 0:3 in Kassel an Effizienz, Reife und vor allem Konsequenz im eigenen und gegnerischen Strafraum.

Von Jürgen Frey

KAssel/Stuttgart - Enttäuscht stemmten die Spieler der Stuttgarter Kickers nach dem Abpfiff im Auestadion die Hände in die Hüfte: Mit 0:3 (0:2) verlor der Regionalligist vor 3445 Zuschauern beim KSV Hessen Kassel. Die Miniserie mit zwei Zu-Null-Siegen hintereinander ist damit schon wieder beendet. Nach der dritten Saisonniederlage bleiben die Blauen bei 13 Punkten stehen. An der Spitze zieht weiter der SGV Freiberg einsam seine Kreise. Mit dem 5:2 in Offenbach holte der Spitzenreiter den achten Sieg im achten Spiel. „Der SGV hat anscheinend die Konsequenz, die uns fehlt“, kommentierte Sport-Geschäftsführer Siebrecht das Ergebnis.

Was den Kickers zu einer Spitzenmannschaft fehlt, wurde in Kassel mehr als deutlich. Nicht zum ersten Mal führte die Anfälligkeit bei Standards zu einem Gegentor. Nach einer Ecke kam der Ball ungehindert zu Yannick Stark, der traf aus fünf Metern – 0:1 (4.). Die Blauen wirkten zunächst unbeeindruckt, erspielten sich vier sehr gute Chancen, doch nicht eine konnte genutzt werden. Wie man mit gnadenloser Effizienz und Zielstrebigkeit zum Erfolg kommt, machte der KSV vor: Mit der zweiten Möglichkeit erzielte Elsamed Ramaj nach einer Flanke per Kopf das 2:0 (37.). „Bei den Gegentoren waren wir nicht wach und präsent genug im Strafraum“, monierte Trainer Marco Wildersinn.

Wie schon beim 0:3 in Mainz kam von den Kickers nach der Pause nicht mehr viel. Leichtsinnige Fehler im Aufbauspiel, ungenaue Bälle in die Tiefe, teilweise auch Unentschlossenheit in den Zweikämpfen prägten das Spiel. Beim 3:0 (56.) durch Ex-VfB-Profi Lukas Rupp war die Partie entschieden. „Es hat nicht an Einsatz, Laufbereitschaft oder Intensität gefehlt, sondern an der Konsequenz, wir haben Lehrgeld bezahlt“, stellte Siebrecht klar. Und zum Thema Spitzenteam meinte er: „Wir sind noch nicht soweit. Das ist auch nicht schlimm. Wir müssen uns Woche für Woche alles hart erarbeiten und aus unseren Fehlern lernen.“ Auch Wildersinn setzt auf den Lernprozess: „Solche Spiele gehören wohl zu unserem Weg dazu. Solch ein Rückschlag wirft uns aber nicht um. Wir haben eine entwicklungsfähige Mannschaft, die aus diesen Spielen lernen muss.“

Möglichst schon am Samstag (14 Uhr) beim FC Bayern Alzenau, ehe dann am 30. September (19 Uhr) die Überflieger vom SGV Freiberg auf die Waldau kommen.

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Erstellt:
21. September 2025, 22:04 Uhr
Aktualisiert:
22. September 2025, 22:03 Uhr

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