Haushalt 2023: Kirchberg bleibt schuldenfrei

Höhere Kosten für Energie, die gestiegenen Personalkosten und die Erhöhung des Hebesatzes für die Kreisumlage machen der Gemeinde Kirchberg an der Murr zu schaffen. Insbesondere die Transferumlagen sind in die Höhe geschnellt. Die Räte stimmen dem Haushaltsentwurf zu.

Haushalt 2023: Kirchberg bleibt schuldenfrei

Von Ingrid Knack

Kirchberg an der Murr. Der Ergebnishaushalt der Gemeinde Kirchberg an der Murr (hier wird die laufende Verwaltungstätigkeit abgebildet) weist im Haushaltsplan für 2023 eine negative Zahl in Höhe von 307950 Euro auf. Ursache dafür seien unter anderem die höheren Kosten für Energie, die gestiegenen Personalkosten und die Erhöhung des Hebesatzes für die Kreisumlage, erklärte Marius Vogel, Fachbeamter für das Finanzwesen. Interessant dabei ist: Noch mehr als für die Aufwendungen fürs Personal mit 3,75 Millionen Euro fallen die Transferaufwendungen mit über 4 Millionen Euro ins Gewicht. Vogel: „Transferaufwendungen sind Aufwendungen, die ohne direkte Gegenleistung an Dritte gezahlt werden. Den größten Anteil an den Transferaufwendungen haben die FAG-Umlage (1,3 Millionen Euro) und die Kreisumlage mit 1,96 Millionen Euro. Zum Haushaltsjahr 2023 wurde die Kreisumlage von 31,0 auf 33,5 Prozent angehoben. Dies bedeutet für die Gemeinde einen Mehraufwand von fast 150000 Euro im kommenden Jahr. Weitere Transferaufwendungen sind unter anderem die Gewerbesteuerumlage, die zu zahlende Umlage an den Zweckverband Eichbachtal und die Umlage an den Verband Region Stuttgart.“ Doch es sieht nicht so schlimm aus, wie man angesichts dieser Ausführungen befürchten könnte. Schon seit Jahren ist die Gemeinde schuldenfrei und hat auch einiges auf der hohen Kante.

Weiter sagte der Kämmerer: „Insgesamt wurden Abschreibungen in Höhe von rund 852900 Euro geplant. Den Abschreibungen stehen Erträge aus der Auflösung von Beträgen und Zuwendungen in Höhe von 200500 Euro gegenüber.“ Die Kommune könne die Abschreibung nicht vollständig erwirtschaften, wie das negative Ergebnis zeige. „Es besteht jedoch die Möglichkeit, den Fehlbetrag durch eine Entnahme aus der Ergebnisrücklage auszugleichen.“

In den nächsten Jahren stehen in Kirchberg an der Murr einige Großprojekte auf dem Plan. Zum Beispiel der Bau einer Gemeindehalle und die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses mit Räumen fürs DRK, das in sehr beengten Verhältnissen im Wasserhäuschen in der Pfarrgartenstraße untergebracht ist. Insbesondere wird dabei auch auf die energetische Sanierung des Gebäudes Wert gelegt. Der Gemeinderat hatte sich im Oktober für die Einreichung des Baugesuchs ausgesprochen. Insgesamt sollen im nächsten Jahr 3169000 Euro investiert werden. Planungsraten von 400000 für die Gemeindehalle, für die die ersten Entwürfe vorliegen, und 200000 Euro für das Projekt Feuerwehrgerätehaus/DRK wurden beispielsweise im Haushaltsplan angesetzt. Stolze 555000 Euro sind für die Mess- und Steuertechnik der Regenüberlaufbecken eingestellt, für Kanalsanierungen sind 450000 Euro vorgesehen. Weitere Posten sind etwa der Breitbandausbau (500000 Euro) und die Beschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs (250000 Euro). Die Gemeinderäte stimmten dem Haushaltsplanentwurf einstimmig zu.

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Erstellt:
19. Dezember 2022, 06:00 Uhr

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