Klassenzimmer sollen digital werden

An der Grundschule in Lippoldsweiler existiert bereits eine gute Netzwerkstruktur, in Unterbrüden muss diese zunächst geschaffen werden. In den kommenden Jahren werden weitere mobile Endgeräte angeschafft, so der Plan.

In der Schule in Unterbrüden soll eine Netzwerkstruktur geschaffen werden. Archivfoto: E. Layher

© © Edgar Layher

In der Schule in Unterbrüden soll eine Netzwerkstruktur geschaffen werden. Archivfoto: E. Layher

Von Florian Muhl

Auenwald. Der Stand der Digitalisierung in den beiden Grundschulen der Gemeinde Auenwald ist sehr unterschiedlich. Das ging aus den Medienentwicklungsplänen der Schulen hervor, die der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig zur Kenntnis nahm. Die Erstellung eines Medienentwicklungsplans ist eine maßgebliche Voraussetzung für die Gewährung einer Förderung im Rahmen des bundesweiten Programms Digitalpakt Schule 2019 bis 2024 (siehe Infokasten).

Ein Medienentwicklungsplan ist eine Kooperation zwischen Schule und Schulträger, aus der ein pädagogisch-technisches Konzept für die Medienbildung entsteht. Ergebnis sind laut Gemeindeverwaltung ein schuleigenes Medienbildungskonzept, die dazu passende Auswahl der schulischen Medienausstattung und die erforderliche Vernetzung des Schulgebäudes. Das Konzept „definiert darüber hinaus die erforderlichen Fortbildungsmaßnahmen, die Lehrkräfte benötigen, um die medienbildnerischen Vorgaben des Bildungsplans umzusetzen“, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Die Medienentwicklungspläne für Auenwald haben die Schule und die Gemeindeverwaltung in enger Abstimmung mit dem Kreismedienzentrum (KMZ) erstellt, das für die Zertifizierung und Freigabe zuständig ist. Demnach existiert in der Grundschule Lippoldsweiler bereits eine gute, datenschutzkonforme Netzwerkstruktur. Es geht dort künftig um die Ausstattung weiterer „digitaler Klassenzimmer“ und die Anschaffung weiterer mobiler Endgeräte. Die Netzwerkanalyse an der Grundschule Unterbrüden/Oberbrüden hat dagegen ergeben, dass dort grundlegende Strukturen zunächst überarbeitet beziehungsweise neu geschaffen werden müssen. Darüber hinaus ist die Ausstattung „digitaler Klassenzimmer“ und die Anschaffung weiterer mobiler Endgeräte für Lehrkräfte und Schüler in den nächsten Jahren geplant.

Wie Bürgermeister Kai-Uwe Ernst mitteilte, kann die Gemeinde Auenwald von den 650 Millionen Euro, die auf das Land Baden-Württemberg entfallen, mit einem Gesamtbudget von 63400 Euro rechnen, das sich folgendermaßen aufteilt: Der Grundschule Lippoldsweiler stehen 22800 Euro zur Verfügung, der Grundschule Unterbrüden/Oberbrüden 40600 Euro. Hinzu kommt eine Beteiligung des Schulträgers in Höhe von mindestens 20 Prozent der anerkannten förderfähigen Kosten.

In der Finanzplanung zum Haushalt 2022 sind für die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Digitalpakt Schule laut Gemeindeverwaltung folgende Hausmittel veranschlagt: für die Grundschule Lippoldsweiler 23000 Euro (2022) und 10000 Euro (2023) und für die Grundschule Unter-/ Oberbrüden 58000 Euro (2022), 18500 Euro (2023) und 13500 Euro (2024).

In den Mittelansätzen für die Grundschule Unter-/Oberbrüden sind bisher lediglich Kosten für die digitale Geräteausstattung enthalten. Zusätzlich entstehende Kosten zur Verbesserung der digitalen Vernetzung in den Gebäuden sind vom Gemeinderat noch als überplanmäßige Ausgaben zu genehmigen.

Anträge für die Mittel aus dem Digitalpakt müssen bis zum 30. April gestellt werden. Einstimmig hat der Gemeinderat die Verwaltung entsprechend beauftragt. Ruft eine Kommune die für sie reservierten Mittel nicht ab, werden diese umverteilt und im Windhundverfahren vergeben. Die Förderrichtlinien zu diesem zweiten Verfahren sind bisher noch nicht veröffentlicht worden. Alle Maßnahmen müssen bis zum 31. Dezember 2024 beendet sein. „Nach Förderzusage soll ein Ausschreibungs- und Vergabebeschluss im Gemeinderat gefasst werden“, so Bürgermeister Kai-Uwe Ernst.

Über das bundesweite Förderprogramm Digitalpakt Schule 2019 bis 2024 fließen 650 Millionen Euro ins Land

Bildungsinfrastruktur Mit dem Digitalpakt Schule wollen der Bund und die Länder die Leistungsfähigkeit der digitalen Bildungsinfrastruktur an Schulen stärken und so die Grundlagen zum Erwerb von digitalen Kompetenzen an Schulen nachhaltig verbessern.

Finanzhilfen Insgesamt stellt der Bund im Zeitraum 2019 bis 2024 Finanzhilfen in Höhe von fünf Milliarden Euro zur Verfügung. Die Mittel werden auf die Länder verteilt. Auf Baden-Württemberg entfallen während der Laufzeit von fünf Jahren rund 650 Millionen Euro.

Verwaltungsvorschrift Das Kultusministerium hat eine Verwaltungsvorschrift erstellt, in der die Details zur Umsetzung des Digitalpakt Schule in Baden-Württemberg für Investitionen an Schulen geregelt werden.

Investitionen Auf Investitionen in Schulen entfallen 90 Prozent der Fördermittel. In Baden-Württemberg sind dies rund 585 Millionen Euro über fünf Jahre.

Projekte Neben Investitionen in Schulen können regionale und landesweite Vorhaben sowie länderübergreifende Projekte gefördert werden, für die jeweils fünf Prozent der Gesamtsumme vorgesehen sind.

Budgets Das Kultusministerium hat zudem entschieden, den öffentlichen und privaten Schulen im Land 40 Millionen Euro als jeweils schulbezogene Budgets zur Verfügung zu stellen.

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Erstellt:
20. April 2022, 11:30 Uhr

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