Klett-Verlag will Langenscheidt übernehmen
Frankfurt (rtr/dpa). Der Stuttgarter Klett-Verlag will den für seine gelben Wörterbücher bekannten Langenscheidt-Verlag übernehmen. Eine Langenscheidt-Sprecherin sagte, das Vorhaben sei bereits beim Bundeskartellamt angemeldet. Es gehe um eine Übernahme des gesamten Münchener Verlags. Angaben über weitere Details machte die Sprecherin nicht. Eine Sprecherin der Ernst Klett AG sagte, es gebe Gespräche zwischen der Verlagstochter Pons und Langenscheidt. Beim Bundeskartellamt ist laut Internetseite der „mittelbare Erwerb wesentlicher Vermögensteile der Langenscheidt GmbH & Co. KG und der Langenscheidt Digital GmbH &Co KG“ angemeldet.
Pons sieht sich als einen „der führenden Sprachenverlage in Deutschland“ und gehört zur privat geführten Klett-Gruppe. Diese hat 2017 einen Umsatz von 612 Millionen Euro und einen Vorsteuergewinn von 25,5 Millionen Euro erwirtschaft. Die Gruppe mit mehr als 5000 Beschäftigten war Ende 2017 nach eigenen Angaben in 16 Ländern aktiv.
Klett und Langenscheidt blicken auf eine lange Geschichte zurück. Die Ursprünge der Klett-Gruppe reichen bis ins Jahr 1897, als Ernst Klett ins Druckerei-Geschäft einstieg. Inzwischen erzielt die Klett-Gruppe mit Bildungsmedien, eigenen Schulen und Universitäten einen Jahresumsatz von mehr als 600 Millionen Euro (2017). Gustav Langenscheidt gründete 1856 in Berlin sein Unternehmen mit Unterrichtseinheiten zum Sprachenlernen. Im Jahr 2013 übernahm die Günther Holding von dem Unternehmer Oliver Jaster den Verlag.