„Cop 30“ in Brasilien

Klimakonferenz: So soll der neue Regenwaldfonds funktionieren

Auf der UN-Klimakonferenz in Belém wird auch Geld für einen Fonds gesammelt, der den Regenwald dauerhaft schützen soll. Ob das noch klappen kann?

Schon jetzt ist der Regenwald bedroht – und damit auch das Weltklima.

© IMAGO/Joerg Boethling

Schon jetzt ist der Regenwald bedroht – und damit auch das Weltklima.

Von Rebekka Wiese

Die Klimakonferenz findet dieses Jahr im Regenwald statt. Trotz Kritik von Umweltschützern hielt die brasilianische Regierung daran fest – auch weil sie den Anlass nutzte, um ein besonderes Projekt vorzustellen: den Regenwaldfonds „Tropical Forest Forever Facility“, kurz TFFF genannt. Er soll die Tropenwälder dauerhaft schützen.

Doch wie soll das funktionieren? „Der TFFF bringt Privatgelder mit öffentlichen Geldern zusammen, um eine stabile Finanzquelle für Regenwaldländer zu haben“, sagt David Ryfisch, der für die Nichtregierungsorganisation Germanwatch auf der Klimakonferenz ist.

Geld für die Regenwaldländer – aber nur unter Bedingungen

Mit 25 Milliarden US-Dollar, die von Staaten kommen, will der Fonds starten. Dazu sollen weitere 100 Milliarden von privaten Investoren eingesammelt werden. Das Geld wird in Anleihen von Firmen und Staaten angelegt, vor allem von Schwellenländern. Die Renditen fließen zum einen Teil an die Geldgeber – und außerdem an Staaten, auf deren Gebiet viel Regenwald wächst. Sie bekommen das Geld aber nur, wenn der Wald intakt bleibt.

Auch indigene Völker sollen einen Anteil erhalten. „Das ist insofern wichtig, als sich diese Gruppen in den vergangenen Jahren oft als Beschützer der Regenwälder hervorgetan haben“, sagt Ryfisch. Er betont auch, dass noch nicht sicher sei, wie viel Geld für den Fonds während der Klimakonferenz zusammenkommt. „Wichtig ist aber, dass hier ein Momentum entsteht, um einen möglichst hohen Betrag zu sichern.“ Je größer das Kapital, desto wahrscheinlicher sei es, dass der TFFF wie vorgesehen funktioniere.

Ist der Regenwaldfonds robust genug?

Ryfisch sagt aber auch: „Es sind noch einige Fragen offen, bevor sicher ist, dass der TFFF in seiner Umsetzung robust ist.“ Sein Verband fordert zum Beispiel mehr Transparenz über die Berechnungen des Finanzmodells.

Bundeskanzler Friedrich Merz sagte bei seinem Auftritt in Belém zu, dass Deutschland einen namhaften Beitrag leisten wolle. Eine Zahl nannte er nicht. Andere Länder haben sich schon zu konkreten Summen verpflichtet. Norwegen zum Beispiel will in den kommenden zehn Jahren drei Milliarden US-Dollar geben, Indonesien sagte eine Milliarde zu.

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Erstellt:
18. November 2025, 18:00 Uhr

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