Kliniken rüsten sich für Corona

dpa/lsw Stuttgart. Die Kliniken im Südwesten bekommen die Ausbreitung des Coronavirus schon deutlich zu spüren - und sie bereiten sich auf eine Verschärfung der Lage vor. Schutzbekleidungsvorräte sind nach Angaben der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft noch vorhanden. „Aber die Preise dafür explodieren gerade“, sagte Hauptgeschäftsführer Matthias Einwag auf Anfrage. Aktuell zahle man für Masken, Schutzbrillen und andere Ausrüstung das Zehnfache als vor der Krisenzeit. Wegen der Knappheit an Nachschub müssten die Krankenhäuser neue Beschaffungswege vor allem in Osteuropa suchen.

Ein Apotheker hält in einer Apotheke eine Atemschutzmaske. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild

Ein Apotheker hält in einer Apotheke eine Atemschutzmaske. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild

Laut Einwag bereiten sich die Krankenhäuser darauf vor, dass nicht nur die Zahlen der Infizierten, sondern auch die der schwer an Covid-19-Erkrankten in die Höhe schnellen. „Tatsächliche Krankheitsfälle gibt es momentan noch ganz wenige. Aber da kommt etwas auf uns zu, das mutmaßlich ziemlich heftig ausfällt.“

3200 Intensivbetten gibt es seinen Angaben nach in Baden-Württemberg. Wichtig in Corona-Fällen sei vor allem, dass Krankenhäuser ihre Beatmungsplätze aufstockten. „Wenn es richtig losgeht, werden sicher beispielsweise planbare Operationen verschoben“, sagte Einwag und fügte hinzu: „Aber ein Herzinfarkt ist nicht planbar.“

Mitunter habe der Ausbruch von Covid-19 noch ganz andere Begleiterscheinungen: Vereinzelt hätten Menschen Desinfektionsmittel oder sogar Klopapier aus den Krankenhäusern gestohlen, sagte Einwag.

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Erstellt:
12. März 2020, 05:51 Uhr

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