Kommentar: Der digitale Weg ist der richtige

Kommentar: Der digitale Weg ist der richtige

Von Norbert Wallet

Es gibt keinen Grund, sich gegen die Umstellung der Beipackzettel für Medikamente auf die digitale Variante zu stellen. Nichts an den unüberschaubaren, ungeordneten und vollgepfropften Bleiwüsten ist so anziehend, dass um die Papierform der Informationen über Risiken und Nebenwirkungen ein Kulturkampf entbrennen müsste.

Ein digitaler Zugriff, leicht per QR-Code zu bewerkstelligen, ist bequemer als die gegenwärtige Zettelwirtschaft – vor allem erheblich besser lesbar. Denn der digitale Text ist leichter übersichtlich aufzubereiten, mit Schlagwortsuche erschließbar und per Sprachfunktion zum Vorlesen abrufbar. Um Verständlichkeit geht es doch bei den Hinweisen. Dass zudem die Digital-Version es der Pharmaindustrie leichter macht, schneller auf Lieferengpässe zu reagieren, weil die Ausstattung der Packungen mit national passenden Informationen entfiele, sollte ein weiteres beachtliches Argument sein.

Natürlich muss eine schriftliche Fassung für diejenigen zugänglich bleiben, die das wünschen. Es stimmt ja: Es gibt Menschen, die nicht in der Online-Welt zu Hause sind. Aber in der simplen Gleichung „Älter gleich weniger Internet-kundig“ steckt auch eine Art von Diskriminierung. Es rücken immer mehr Menschen ins höhere Alter vor, die mit dem Internet viele Jahre umgegangen sind. Für die überzeugten Offliner kann es ruhig längere Übergangsfristen geben. Aber der digitale Weg ist der richtige.

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Erstellt:
18. August 2025, 22:14 Uhr
Aktualisiert:
18. August 2025, 23:56 Uhr

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