Kommentar: Ein halbherziges Vorgehen reicht nicht

Kommentar: Ein halbherziges Vorgehen reicht nicht

Plastik lässt sich inzwischen fast überall auf der Welt finden – oft in kleinste Partikel zerfallen.

© Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/d

Plastik lässt sich inzwischen fast überall auf der Welt finden – oft in kleinste Partikel zerfallen.

Von Rebekka Wiese

Berlin - Man kann es im menschlichen Körper finden, im Gehirn, in der Leber und der Lunge, in der Plazenta und der Muttermilch. Und inzwischen an fast jedem erdenklichen Ort dieser Erde, in der Arktis, am Meeresgrund, in den Wüsten dieser Welt. Plastik ist überall. Und es wird ständig mehr.

Vertreter aus mehr als 160 Staaten sind zu einer UN-Konferenz in Genf zusammengekommen, um über ein Abkommen über den Umgang mit Plastik zu verhandeln. Ende 2024 blieb der erste Anlauf ohne Ergebnis. Dass es nun einen zweiten gibt, ist ein gutes Zeichen. Doch die Hürden sind hoch. Viele Länder würden sich gerne damit begnügen, lediglich die Abfallbeseitigung zu koordinieren. Manche halten Plastik für einen nachhaltigen Stoff, weil man es recyceln kann. Allerdings funktioniert das nur drei bis vier Mal, danach bleibt: Müll. Schätzungen zufolge dauert es Jahrhunderte, bis dieser verrottet – oder sogar länger. Deshalb ist es wichtig, die Produktionsmengen zu begrenzen.

Gerade jene Staaten, die viel Kunststoff produzieren, bremsen bei dem Abkommen – allen voran die USA und China. Allerdings gab es auf vergleichbaren Treffen in den vergangenen Jahren immer wieder überraschende Erfolge. Zum Beispiel bei der Weltnaturkonferenz 2022 in Montreal, bei der sich die UN-Mitglieder auf ein sehr ambitioniertes Abkommen einigten. Wenn etwas Ähnliches auch dieses Mal gelänge, es wäre ein historischer Erfolg.

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Erstellt:
5. August 2025, 22:04 Uhr
Aktualisiert:
5. August 2025, 23:55 Uhr

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