Kommentar: Eine Bedrohungslage wie im Kalten Krieg
Kommentar: Eine Bedrohungslage wie im Kalten Krieg
Von Rebekka Wiese
Berlin - Steckt Deutschland wieder im Kalten Krieg? Die Realität scheint die Debatte überholt zu haben. Russische Geheimdienste gingen vor wie im Kalten Krieg und erweiterten ihren Instrumentenkasten darüber hinaus, sagte Martina Rosenberg, Präsidentin des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst. Deutschland wird von Russland mit Mitteln der hybriden Kriegsführung wie Sabotage, Spionage oder Desinformation attackiert. Das scheint der Bevölkerung allerdings noch nicht bewusst zu sein. Das muss sich dringend ändern. Wie verbreitet solche Angriffe sind, zeigt eine aktuelle Statistik: Demnach hat sich die Zahl der erfassten Verdachtsfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt. Spionage oder Desinformation sind Teil des Alltags geworden.
Das klingt für viele Menschen noch abstrakt. Doch die russische Desinformation ist allgegenwärtig. Das zeigt jene jüngst aufgedeckte Doppelgänger-Kampagne: Websites, die aussehen wie seriöse deutsche Nachrichtenportale – die aber keine sind. Stattdessen verbreiten sie russlandfreundliche Propaganda. Wer auf Details achtet, kann die Fälschungen erkennen. Aber dazu braucht es einen wachsamen Blick. Das zeigt, wie wichtig es ist, über die neue Lage aufzuklären. Es braucht Schulungen für Behörden und Unternehmen sowie für Lehrkräfte. Es geht nicht darum, Panik zu verbreiten. Wichtig ist, aufmerksam, wachsam und besonnen durch den Alltag zu gehen.