Kommentar: Stuttgart 21 ist eine Dauerbelastung

Kommentar: Stuttgart 21 ist eine Dauerbelastung

Von Christian Milankovic

Das Leiden geht weiter. Stuttgart 21 wird nochmals später fertig als versprochen. Wie oft hat die Bahn schon lauthals Prognosen verkündet, um sie dann kleinlaut wieder einzukassieren? Fest steht: Die Bahn baut an Stuttgart 21 weiter. Das ist aber auch schon alles. Denn das Desaster um eine weitere Verzögerung des Milliardenvorhabens wirft zahlreiche Fragen auf. Etwa: Setzt sich damit das Leiden der S-Bahnfahrgäste auf unbestimmte Zeit fort? Die miserable Leistung des Rückgrats des Nahverkehrs in der Region Stuttgart wird vor allem mit der Vielzahl an Stuttgart-21-bedingten Baustellen am Netz erklärt. Oder: Die Stadt Stuttgart will auf den Gleisflächen ein neues Stadtviertel realisieren, wenn jene eines Tages nicht mehr für den Bahnverkehr benötigt werden. Was bedeutet dann die Verzögerung für die Planungen des Areals?

Aufgeben kann man getrost die Hoffnung, dass die Bahn aus dem Termindebakel etwas lernt. Es ist ganz schlechter Stil, Projektpartner bis zum Schluss im Glauben zu lassen, dass dieses Mal nun wirklich die zeitliche Prognose belastbar sei, nur um sie dann doch wieder kurzfristig und handstreichartig einzukassieren – gerade so, als ob die Gründe für die Verzögerungen gleichsam vom Himmel gefallen seien.

Eines ist gewiss: Die Hiobsbotschaft von der Verzögerung ist ein schwarzer Tag für Stuttgart und für alle Bahnfahrer in der Stadt, in der Region und darüber hinaus.

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Erstellt:
19. November 2025, 22:24 Uhr
Aktualisiert:
19. November 2025, 23:57 Uhr

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