Kommentar: Wo der Bus nie fahren wird
Kommentar: Wo der Bus nie fahren wird
Von Rebekka Wiese
Berlin - Wem in Dodenburg, Rückersdorf oder Grammendorf bei einer Fahrt mit dem Elektroauto der Strom ausgeht, der hat ein Problem. Die drei eher kleinen Gemeinden sind quer über Deutschland verteilt, aber sie haben eines gemeinsam: Eine öffentliche Ladestation ist dort nicht zu finden – und auch nicht in den Nachbarorten. Die drei Gemeinden sind keine Ausnahme, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervorgeht. Demnach gibt es in jeder zweiten Kommune keine öffentlich zugängliche Ladesäule. Das sollte die Bundesregierung bedenken, wenn sie neue Programme aufsetzt, um die E-Mobilität zu fördern. Die Verkehrswende muss auch auf dem Land ankommen.
Gerade in den kleinen Kommunen werden Menschen auch künftig auf Autos angewiesen sein. Es gibt Orte, die nie gut mit Bus und Bahn erreichbar sein werden, weil es sich nicht lohnt, stündlich einen Bus in ein 500-Seelen-Dorf zu schicken. Autos gehören deshalb zur Verkehrswende dazu. Wenn diese künftig emissionsfrei fahren sollen, dann braucht es natürlich auch genügend Lademöglichkeiten. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Bundesregierung nun mit Förderprogrammen insbesondere die E-Mobilität auf dem Land unterstützt. Die Menschen in Deutschland müssen sich darauf verlassen können, dass immer eine E-Ladestation in der Nähe ist. Auch in Dodenburg, Rückersdorf oder Grammendorf.