Paypal-Panne

Konten prüfen, Geduld bewahren - und nicht auf Betrüger reinfallen

Wegen des Ausfall eines Sicherheitssystems bei Paypal haben Banken Lastschriften im Milliardenbereich gestoppt. Dies ruft Betrüger auf den Plan. Was Verbraucherschützer raten.

Bei Paypal ist ein Sicherheitssystem ausgefallen.

© Silas Stein/dpa/Silas Stein

Bei Paypal ist ein Sicherheitssystem ausgefallen.

Von red/afp

Der mutmaßliche Ausfall von Sicherheitssystemen beim Zahlungsdienstleister Paypal sorgt bei vielen Nutzerinnen und Nutzern für Verunsicherung - und ruft mitunter auch Betrüger auf den Plan. Was Verbraucherschützer deshalb nun raten:

WAS IST PASSIERT?

Laut "Süddeutscher Zeitung" haben mehrere deutsche Banken am Montag Paypal-Zahlungen in Milliardenhöhe blockiert, nachdem bei dem Zahlungsdienstleister mutmaßlich Sicherheitssysteme ausgefallen waren, die eigentlich betrügerische Zahlungen herausfiltern sollen. Zuvor hatten die Geldhäuser demnach eine Vielzahl von verdächtig oder betrügerisch wirkenden Lastschriften des Zahlungsdienstleisters bemerkt.

Auch der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bestätigte, dass es "in den vergangenen Tagen zu Vorfällen mittels unberechtigter Lastschriften von Paypal gegenüber verschiedenen Kreditinstituten gekommen" sei. Dies habe "erhebliche Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in ganz Europa und insbesondere auch in Deutschland" gehabt. Bereits seit Dienstagmorgen laufe der Zahlungsverkehr allerdings wieder normal. Paypal habe "die Störungen im Geschäftsbetrieb eingeräumt" und versichert, dass das Problem mittlerweile behoben sei.

Der Zahlungsdienstleister selbst informierte auf seiner Internetseite darüber, dass es "am Wochenende" zu einer "vorübergehenden Serviceunterbrechung" gekommen sei, "die möglicherweise zu einer fehlgeschlagenen Banktransaktion für einige Konten" geführt habe. "Dieses Problem wurde inzwischen behoben", teilte Paypal mit.

WELCHE FOLGEN HAT DER ZWISCHENFALL?

Die Verbraucherzentralen weisen darauf hin, dass der zeitweilige Stopp sämtlicher Paypal-Transaktionen dazu führen kann, dass sich Transaktionen verzögern - das heißt: Verbraucherinnen und Verbraucher müssen damit rechnen, dass sich die Lieferung von beispielsweise einer in einem Internetshop bestellten Jacke womöglich verzögert und das Geld zunächst auf dem Bankkonto bleibt. Händlerinnen und Händler wiederum erhalten ihr Geld möglicherweise erst verspätet.

Verbraucherschützer raten, Geduld zu bewahren

Grundsätzlich raten die Verbraucherschützer allerdings dazu, die Geduld zu bewahren. Auch wenn Zahlungen aktuell hängen bleiben sollten, bestehe "kein Anlass zur Panik". In aller Regel würden die Transaktionen "in den nächsten Tagen korrekt nachgebucht".

WAS SOLLTEN VERBRAUCHER AUßERDEM BEACHTEN?

Die Verbraucherschützer empfehlen Paypal-Nutzern, in den nächsten Tagen regelmäßig einen Blick auf ihr Bankkonto und ins Paypal-Konto zu werfen. So lasse sich auch schnell erkennen, ob es fehlerhafte Abbuchungen gebe. 

Die Deutsche Kreditwirtschaft weist zudem darauf hin, dass - falls die Bereitstellung des Geldes an Paypal für Zahlungen auf einem Lastschrifteinzug basiert - Kunden "umfassend geschützt" seien. So könnten Sepa-Lastschriften innerhalb von acht Wochen auch ohne Angabe von Gründen widerrufen werden.

WELCHE GEFAHR GIBT ES DURCH ONLINE-BETRÜGER?

Vorsicht ist geboten, wenn Paypal-Nutzerinnen und -Nutzer eine E-Mail bekommen, die sie zur Angabe ihrer Zugangsdaten auffordert. Dies ist nach Angaben der Verbraucherzentralen ein klassisches Merkmal für eine betrügerische Phishing-Mail, mit der sich Online-Kriminelle Zugangsinformationen und persönlichen Daten beschaffen wollen.

Die aktuelle Unsicherheit nutzen Kriminelle demnach gezielt aus. So habe es in den vergangenen Tagen bereits Massenmails gegeben, "die angeblich von Paypal stammen und mit der aktuellen Störung begründet werden", erklärten die Verbraucherschützer. Auch am Telefon könnten sich Kriminelle als Mitarbeiter von Paypal ausgeben und Geschichten rund um den Vorfall erfinden, um an Daten oder Geld zu kommen.

Echte E-Mails von Paypal, die über fehlgeschlagene Transaktionen informieren, lassen sich laut Verbraucherzentrale daran erkennen, dass sie von der Adresse service@paypal.de stammen, dass über dem Paypal-Logo der Name als persönliche Anrede steht und konkrete Details zur betroffenen Transaktion genannt werden. Links wie bei Phishing-Mails, über die sich die Nutzer vermeintlich einloggen sollen, gibt es in diesen Mails aber nicht.

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Erstellt:
28. August 2025, 16:44 Uhr

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