Krankenkasse: Ältere Kinder seltener bei Vorsorge

dpa/lsw Stuttgart. Mit steigendem Alter ihrer Kinder nehmen Eltern Vorsorgeuntersuchungen für den Nachwuchs seltener in Anspruch. Das geht aus einer Auswertung der Versichertendaten der AOK Baden-Württemberg hervor. So wurden im Jahr 2017 noch sämtliche bei der AOK versicherten Babys zur Untersuchung U4 gebracht. Zur Untersuchung U8, die bei Kindern im Alter von vier Jahren ansteht, kamen nur noch 80 Prozent, wie die Krankenkasse am Donnerstag mitteilte.

Eine Zahnärztin untersucht im Kindergarten die Zähne eines kleinen Mädchens. Foto: Patrick Pleul/Archivbild

Eine Zahnärztin untersucht im Kindergarten die Zähne eines kleinen Mädchens. Foto: Patrick Pleul/Archivbild

Bei den insgesamt zehn Vorsorgeuntersuchungen - die letzte steht mit etwa fünf Jahren an - prüfen Ärzte den Gesundheitszustand und die altersgemäße Entwicklung - beispielsweise ob Kinder gut sehen, hören oder sprechen können. Nach Angaben der AOK sollen Verdachtsfälle rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden können. Die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.

Die Untersuchungen sind nach dem Kinderschutzgesetz Baden-Württemberg verpflichtend. Ob Erziehungsberechtigte dieser Pflicht nachgekommen sind, prüfen die Gesundheitsämter nach Angaben des Sozialministeriums bei der Einschulungsuntersuchung. Versäumte Untersuchungen müssen nachgeholt werden. Entweder übernimmt diese das Gesundheitsamt oder sie findet bei einem Arzt statt und das Landratsamt trägt die Kosten, so eine Sprecherin des Ministeriums.

Vorsorgeuntersuchung für Teenager zwischen 13 und 14 Jahren haben 2017 noch 43 Prozent der Versicherten wahrgenommen - 2013 waren es noch knapp 52 Prozent.

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Erstellt:
19. September 2019, 06:28 Uhr

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