Kreatives Basteln schafft ein Bewusstsein für die Natur

In den Naturkindergärten in Burgstetten und Backnang basteln die Kinder Osternester aus Naturmaterialien und färben Eier.

In Schälchen wächst das Ostergras. Die Kinder im Naturkindergarten Erbstetten haben Nester als Gefäße dafür selbst gebastelt. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

In Schälchen wächst das Ostergras. Die Kinder im Naturkindergarten Erbstetten haben Nester als Gefäße dafür selbst gebastelt. Foto: Alexander Becher

Von Simone Schneider-Seebeck

Rems-Murr. Wenn sich langsam die ersten Blumen aus der Erde hervorwagen, sich die ersten grünen Knospen an Zweigen und Ästen sehen lassen, das triste Winterkleid den bunten Farben des beginnenden Frühlings weicht, dann ist es nicht mehr lang bis Ostern. Die Erneuerung der Natur passt zur Bedeutung dieses wichtigen christlichen Fests, das ebenfalls für eine Erneuerung steht. Und so überrascht es nicht, dass insbesondere bei der Osterdekoration natürliche Materialien sehr beliebt sind.

Bei den Wald- und Naturkindergärten wird ausschließlich mit Natur- und nachhaltigen Materialien gebastelt. Und auch für Ostern lassen sich dabei sehr schöne Ideen umsetzen. „Ostern ist für uns ein Frühlingsfest“, sagt Andrea Mulansky. „Alles wird wieder lebendig“, so die Leiterin des Naturkindergartens Erbstetten. Jeden Tag verbringen die Kinder in der freien Natur und können so die Veränderungen besonders intensiv und hautnah erleben. Mit Freude weist sie auf die Erdwälle am Zaun hin: „Alles, was wir gepflanzt haben, fängt an, zu wachsen und zu gedeihen.“

Das gilt auch für die diesjährige Osterbastelei. In kleinen Schälchen wächst gerade Ostergras aus Weizenkörnern heran. Zuvor haben die Kinder bereits kleine Osternester aus Pappmaschee gebastelt. Die Nester haben die Kinder individuell verziert, mit Klee oder mit bunten Blättern, die eigens dafür gesammelt wurden. Die fertigen Nester werden dann im Wald versteckt. Und wer weiß – vielleicht trifft man bei der Suche dann auch auf den Osterhasen?

Weitere Themen

Noch weitere Osterbasteleien schmücken den Bereich rund um den Wichtelwagen. Da stehen zwei große, aus Astgabeln gebastelte Osterhasen im Blumenbeet, einige kleinere Häschen begrüßen die Kinder auf den Treppenstufen zur Veranda. In kleinen Rindennestern, die gemütlich mit Moos gepolstert sind, sperren Weidenkätzchenküken ihre gelben Schnäbel auf.

Die Bastelangebote sind freiwillig, die Kinder dürfen selbst entscheiden, wann und ob sie sich beteiligen. Wichtig ist es den Erzieherinnen, zu vermitteln, dass vieles wiederverwertet werden kann und nicht immer neu gekauft werden muss. Und dass man ihnen die Möglichkeit gibt, Veränderungen und Unterschiede zu erleben, etwa beim Eierfärben mit Naturfarben.

Die Materialien sollten unbehandelt sein

Auch im Kindergarten Etzwiese in Backnang stehen Naturerlebnisse im Vordergrund. Um die 40 Kinder toben auf dem großzügigen Gelände herum, ein Mädchen liegt verzückt auf dem Boden und genießt die unmittelbare Nähe zur Natur. „Wir wollen sehr nachhaltig sein“, erklärt Naturpädagogin Elke Bläske. Viele der verwendeten Bastelmaterialien stammen aus der Natur, zudem ist den Erzieherinnen auch wichtig, dass die Materialien unbehandelt sind. Neben den Osternestern gehörten auch gefärbte Eier unbedingt dazu. Die Eier haben ihre zarten Farbtöne durch Naturfarben erhalten. In einer ersten Färbeaktion wurden Rote Bete und Petersilie verwendet. Die Kinder durften natürlich mithelfen. „Wir testen noch Blaukraut und Zwiebeln“, sagt Erzieherin Bläske. Gefüllt werden die Osternester dann mit den gefärbten Eiern und einem Samentütchen. „Dieses Jahr wird eine große Bienenwiese angelegt“, erklärt Erzieherin Jule Eichhorn. Nachdem der Boden vorbereitet wurde, dürfen die Kinder dann ihre Blumensamen dort einbringen.

Eier mit Naturfarben färben

Schale Zunächst müssen die Eier mit Essig abgerieben werden. Dadurch wird die Schale aufgeraut und der Aufdruck entfernt.

Farben Die gewünschten Naturmaterialien (frische Rote Bete, Petersilie, Kurkuma, Zwiebelschalen, Kaffee, Tee oder Rotkohl) werden klein geschnitten und zu einem Sud aufgekocht. Die Färbemittel sollten mindestens eine Viertelstunde kochen, gern auch länger, je nach gewünschter Farbintensität. Die frisch gekochten Eier in den lauwarmen Sud einlegen und dort so lange färben, bis die gewünschte Intensität erreicht ist. Zwischendurch die Eier immer wieder drehen.

Glanz Wenn die Eier fertig sind, können mit einem in Essig oder Zitronensaft getränkten Wattestäbchen noch Muster aufgebracht werden. Einreiben mit etwas Öl bringt die Eier zum Glänzen.

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Erstellt:
31. März 2024, 14:00 Uhr

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Die Aufnahme ist Thomas Schad gelungen. Sie zeigt die Polarlichter über Burgstetten.
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