Kremlchef Putin warnt USA vor Konfrontation
Russischer Präsident will mögliche Ziele im Westen „ins Visier“ nehmen
Moskau /DPA - Der russische Präsident Wladimir Putin hat die USA in seiner Rede an die Nation vor einem Konfrontationskurs gegenüber Russland gewarnt. Washington solle sich gut genug die Schnelligkeit und die Reichweiten russischer Waffen ansehen, ehe es über neue Rüstungsschritte entscheide, die Moskau als Bedrohung auffassen müsse. „Wir sind nicht an einer Konfrontation mit den USA interessiert“, sagte der Kremlchef am Mittwoch in Moskau vor Hunderten Politikern und Vertretern aus Wirtschaft, Kultur und Religion. Russland werde mit seinen Raketen nicht nur mögliche Stationierungspunkte etwa in Polen oder Rumänien ins Visier nehmen, sondern auch die Zentralen jener Länder, in denen die Entscheidungen getroffen würden.
„Die Antwort unseres Landes wird immer wirksam und effektiv sein“, sagte er. Putin kritisierte erneut den Ausstieg der USA aus dem INF-Abrüstungsvertrag, der den Besitz atomarer Mittelstreckenwaffen mit Reichweiten von 500 bis 5500 Kilometern untersagt. „Das spitzt die internationale Sicherheitslage stark zu und führt zu ernsten Bedrohungen für Russland“, sagte er. Dabei betonte der Kremlchef, dass sein Land gerüstet sei. Im Frühjahr werde Russland das erste Atom-U-Boot mit dem unbemannten Waffensystem Poseidon zu Wasser lassen. Es war Putins 15. Rede an die Nation. Der Kremlchef beleuchtete auch die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes und versprach den Russen eine steigende Lebensqualität in den nächsten Jahren.