Kretschmann verteidigt achtjähriges Gymnasium

dpa/lsw Stuttgart. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat das in Baden-Württemberg grundsätzlich geltende achtjährige Gymnasium gegen Kritik verteidigt. Er bekräftigte in einem am Donnerstag veröffentlichten Videointerview mit der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“: „Ich bin ein klarer Anhänger von G8.“ Heute müsse man ein Leben lang lernen. „Deswegen ist es nicht sinnvoll, sehr lange in die Schule zu gehen und zu glauben, dann ist man fertig.“ Vielmehr müssten Schulzeit- und Studium kurz sein. „Das ist der Sinn von G8. Dort, wo das gut eingeführt wird, gibt es auch kaum Beschwerden.“

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen). Foto: Marijan Murat

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen). Foto: Marijan Murat

In Baden-Württemberg gilt, dass das Abitur an Gymnasien grundsätzlich nach acht Jahren (G8) gemacht wird. Viele Eltern klagen über zu viel Stress für ihre Kinder. Die oppositionelle SPD hatte auf einem Parteitag dafür votiert, den Gymnasien eine Wahlfreiheit zu geben, ob sie die Schüler in acht oder neun Jahren zum Abitur führen. Auch nach Meinung der FDP sollten die Gymnasien zwischen G8 und G9 wählen können. Die Südwest-CDU wollte den Gymnasien ursprünglich ebenfalls ermöglichen, selbst zwischen G8 und G9 zu entscheiden. Im grün-schwarzen Koalitionsvertrag von 2016 ist davon keine Rede mehr. Darin heißt es, dass das G8 weiterentwickelt werden und der Schulversuch für mehr als 40 Modellschulen mit G9 weiterlaufen soll.

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Erstellt:
22. August 2019, 16:20 Uhr

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