FC St. Pauli holt Punkt bei Aufstiegsanwärter Karlsruhe

dpa/lno Karlsruhe. Aus dem sechsten Sieg in Serie wird es nichts: St. Pauli holt gegen Karlsruhe nur einen Punkt. Doch auch das ist ein Erfolg. Immerhin bleiben die Hamburger bestes Rückrundenteam.

Der Karlsruher Philip Heise und Paulis Daniel-Kofi Kyereh (l-r.) kämpfen um den Ball. Foto: Uli Deck/dpa

Der Karlsruher Philip Heise und Paulis Daniel-Kofi Kyereh (l-r.) kämpfen um den Ball. Foto: Uli Deck/dpa

Der FC St. Pauli hat seinen Siegeslauf in der 2. Fußball-Bundesliga unterbrochen. Die Mannschaft von Trainer Timo Schultz trennte sich am Samstag vom Tabellenfünften Karlsruher SC torlos. Nach fünf Siegen in Serie konnten sich die Norddeutschen zumindest über den Gewinn eines Punktes freuen. „Nun haben wir einen Punkt und das ist besser als zu verlieren“, sagte Daniel-Kofi Kyereh.

Die Hamburger haben als bestes Team der Rückrunde aber so viel Selbstvertrauen gewonnen, dass sie sich auch in fremden Stadien nicht aus dem Rhythmus bringen lassen. „Es gibt keine breitere Brust in dieser Liga“, zollte KSC-Trainer Christian Eichner dem Rivalen aus dem Norden Anerkennung. „Die Jungs brennen“, hatte Schultz vor der Partie gesagt und zugleich seine Profis gewarnt: „Für den Derbysieg kriegen wir jetzt nichts mehr.“ Seine Mannschaft hatte fünf Tage zuvor den favorisierten HSV mit 1:0 bezwungen. Nach dem Spiel beim KSC befand er: „Wir haben ein gerechtes Unentschieden gesehen.“ Zudem riet der Coach, „hinter dem Spiel sehr schnell einen Haken“ zu setzen.

Die erste Aktion gehörte dann auch den Gästen. Kyereh schoss aus sechs Metern aufs Tor der Karlsruher, und Schlussmann Marius Gersbeck parierte stark (7. Minute). Danach übernahmen die Gastgeber die Kontrolle, ohne jedoch torgefährliche Aktionen herauszuspielen. Die Partie plätscherte dahin. Dramatik und Klasse fehlten. Zu oft zerhackten Fehlabspiele und Fouls den Spielfluss auf beiden Seiten. Den Hamburgern fehlte diesmal die Gier, die sie gegen den HSV ausgezeichnet hatte. „Es ist immer unangenehm, gegen uns zu spielen, auch wenn wir unsere Umschaltmomente heute nicht gut ausgespielt haben“, räumte Sturmspitze Guido Burgstaller ein.

Beide Mannschaften schienen sich auf eine Arbeitsteilung geeinigt zu haben: Die Badener hatten mehr Spielanteile, die Hamburger die torgefährlicheren Szenen. Mittelfeldspieler Rico Benatelli vergab die aussichtsreichste Gelegenheit: Auch er brachte den Ball am glänzend parierenden Gersbeck nicht vorbei (57.). Auf der Gegenseite hatte nur drei Minuten später KSC-Angreifer Benjamin Goller die größte Chance der Gastgeber auf dem Fuß, doch St. Paulis Schlussmann Dejan Stojanovic reagierte sehenswert.

Wenn auch die Siegesserie gerissen ist, so kann sich der FC St. Pauli trösten, die Erfolgskette verlängert zu haben. Zumal der schwer bespielbare Platz so manchen Angriffszug zunichte machte. „Auch wenn man als Trainer mit dem Spiel nur bedingt zufrieden sein kann, ist mir wichtig, mit welcher Haltung die Spieler auf verschiedenste Situationen reagieren“, sagte Schultz.

© dpa-infocom, dpa:210306-99-714774/5

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Erstellt:
6. März 2021, 14:56 Uhr

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