Kultusministerin bleibt bei Abschlussprüfungen hart

dpa/lsw Stuttgart. Trotz drohender Klagen von Schülervertretern sieht Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) eine Absage der bevorstehenden Abschlussprüfungen wegen der Corona-Pandemie in Baden-Württemberg nicht als Option. „Wir haben die Prüfungen verschoben und wir werden berücksichtigen, dass die Prüfungen in ungewöhnlichen Zeiten stattfinden“, sagte Eisenmann in einem Interview der „Pforzheimer Zeitung“ (Dienstag). Die Abschlussprüfungen im Land sollen nun ab dem 18. Mai beginnen.

Susanne Eisenmann, die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport von Baden-Württemberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Susanne Eisenmann, die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport von Baden-Württemberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Besondere Umstände würden dennoch in Betracht gezogen. „Wer sich nicht in der Lage sieht, die Abschlussprüfung zu schreiben, kann auf einen Nachschreibetermin ausweichen“, sagte die CDU-Politikerin weiter. Niemand solle wegen der Pandemie einen Nachteil haben.

Mehr als 65 Schülersprecher hatten am Montag gefordert, die Abschlussnoten aus den vor Beginn der Pandemie erbrachten Leistungen zu bilden. In einer Mitteilung hatten sie mit Klagen gegen das Land gedroht, sollten die bevorstehenden Abschlussprüfungen nicht abgesagt werden. Nur so könnten Gesundheit und Gerechtigkeit im Schulsystem gewährleistet werden.

Die Schülervertreter wiesen darauf hin, dass etliche Schüler wegen finanzieller Notlagen ihrer Familien und aus Sorge um Angehörige aus Risikogruppen unter Schlaf- und Konzentrationsproblemen litten. Fernunterricht benachteilige indes Schüler aus einkommensschwachen Familien, weil ihnen die technische Ausrüstung und ein geeignetes Lernumfeld fehlten.

Zum Artikel

Erstellt:
27. April 2020, 22:20 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen