Prozess um gestohlene Kunst aus Kirchen: Geständnis

dpa/lsw Offenburg. In einem Prozess um Diebstahl wertvoller Kunstobjekte aus Kirchen und Museen hat der Angeklagte die ihm vorgeworfenen Taten gestanden. „Ich räume die Taten ein und ich entschuldige mich dafür“, sagte der 49-Jährige am Freitag vor dem Amtsgericht Gengenbach, das aber ausnahmsweise in Offenburg tagte. „Ich bin nicht sehr stolz auf mich.“ Die Aussagen des Franzosen wurden von einer Dolmetscherin übersetzt. Er gestand, zwischen 2016 und 2018 diverse Gegenstände entwendet zu haben - während der Öffnungszeiten der Kirchen und Museen in Baden-Württemberg. Das Diebesgut - laut Staatsanwaltschaft im Gesamtwert von rund 200 000 Euro - brachte der Mann nach eigener Aussage in seine Wohnung im Elsass.

Das Kloster Schöntal, aus dem eine barocke Johannesfigur gestohlen worden war. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

Das Kloster Schöntal, aus dem eine barocke Johannesfigur gestohlen worden war. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

Er stellte sich in dem Verfahren als Kunstliebhaber dar und betonte, er habe die Objekte nicht verkaufen wollen. Er habe sie in seiner Wohnung ausgestellt, unter anderem in seinem Schlafzimmer, wo er sie vom Bett aus anschauen habe können. Den Entschluss zu stehlen habe er jeweils spontan getroffen, etwa weil er sich in ein Objekt „verliebt“ habe. Er nutzte nach eigener Aussage jeweils unbeobachtete Momente, um ungesicherte oder nur schlecht geschützte Objekte zu entwenden.

© dpa-infocom, dpa:210422-99-313708/3

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Erstellt:
23. April 2021, 02:40 Uhr

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