Land fordert vom Bund Aktivität bei Grunderwerbsteuer

dpa/lsw Stuttgart. Die baden-württembergische Landesregierung hat den Bund aufgefordert, entschlossener gegen Steuervermeidung bei großen Immobilien-Transaktion vorzugehen. „Die Steuerschlupflöcher bei den sogenannten Share Deals müssen wir schnellstmöglich schließen“, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag).

Münzen und Geldscheine liegen in einer Kasse. Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild

Münzen und Geldscheine liegen in einer Kasse. Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild

Es geht um den Verkauf von Bürokomplexen oder Wohnanlagen. Ein Gesetzentwurf der Bundesregierung hänge seit mehr als einem Jahr zwischen den Koalitionsfraktionen fest. Professionelle Investoren vermeiden häufig die Zahlung von Grunderwerbsteuer in Höhe von bis zu 6,5 Prozent des Kaufpreises, indem sie so genannte Share Deals abschließen. Dabei wechselt nicht die Immobilie selbst den Besitzer. Verkauft werden vielmehr Anteile an einer Firma, in die das Objekt zuvor überführt wurde.

Privatleute, die sich ein Eigenheim zulegen, haben diese Möglichkeit nicht. Bei Share Deals bleiben die Transaktionen dem Bericht zufolge steuerfrei, sofern innerhalb von fünf Jahren weniger als 95 Prozent der Anteile übertragen werden. Den Bundesländern, denen die Grunderwerbsteuer zusteht, entgehen durch derartige Geschäfte demnach Steuereinnahmen in Milliardenhöhe.

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Erstellt:
25. Oktober 2020, 15:34 Uhr

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