Land gibt Nazi-Raubgut an rechtmäßige Besitzer zurück

dpa/lsw Karlsruhe. Das Land Baden-Württemberg gibt eine wertvolle Porzellansammlung des jüdischen Kunstsammlers Ernst Gallinek sowie ein Gemälde an die rechtmäßigen Erben zurück. „Einstiges NS-Raubgut zu ermitteln und die Kulturgüter womöglich an die Nachkommen von Opfern des Naziregimes zurückzugeben, ist unsere historische Verantwortung“, sagte Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne) am Dienstag, nachdem sich das Kabinett damit befasst hatte. Die geplante Rückgabe selbst war schon in der vergangenen Woche bekannt geworden und ist nun beschlossen.

Theresia Bauer spricht bei einer Pressekonferenz. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

Theresia Bauer spricht bei einer Pressekonferenz. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

Bei dem Gemälde handelt es sich um das Bild „Pferdestall“ von Franz Krüger aus dem Bestand der Kunsthalle Karlsruhe. Die Sammlung Gallinek war Teil der Bestände des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe. Zu ihr gehören neben den 420 Porzellangegenständen auch drei Wandbehänge, sogenannte Gobelins, sowie 13 Porträtminiaturen.

Ihr Wert ist nach Angaben der Provenienzforscherin Katharina Siefert schwer zu schätzen. „Objekte aller bedeutenden Porzellanmanufakturen sind dabei, darunter einige sehr seltene Stücke“, sagte sie. Abhängig vom Wunsch der Erben wolle man sich bemühen, die Sammlung zurückzukaufen.

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Erstellt:
12. Mai 2020, 16:53 Uhr

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