Baden-Württemberg
Land will Pflichtabgabe für Weinwerbung einführen
Mehr Werbung, mehr Umsatz? Baden-Württemberg setzt beim Weinmarketing auf Zwangssolidarität. Agrarminister Hauk will rasch handeln.

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Baden-Württemberg will ein Pflichtabgabe für Weinwerbung einführen.
Von red/dpa
Baden-Württemberg will im nächsten Jahr zur Finanzierung der Weinwerbung eine Pflichtabgabe für Winzer einführen. „Wir können nicht zuschauen, dass unsere Marktanteile weiter sinken“, sagte Landesagrarminister Peter Hauk (CDU) in Müllheim beim Badischen Weinbauverband.
Da Modelle auf der Basis von Freiwilligkeit nicht funktionierten, sei nun eine „Zwangssolidarität“ in der Branche nötig, sagte der Ressortchef. Dies sei rechtlich möglich.
Im Anbaugebiet Baden läuft vielerorts die Weinlese
Wegen einer weltweiten Überproduktion ist die gesamte Weinbranche seit Längerem in der Krise. Hauk sagte, eine verstärkte Werbung für Wein aus den Anbaugebieten Baden und Württemberg solle sich vor allem an die inländische Kundschaft richten. Die Qualität der Produkte sei gut. „Da ist Potenzial.“ Die Pflichtabgabe, die nur Weinbautriebe betreffe, gebe es auch schon woanders, etwa in Rheinland-Pfalz.
Im Anbaugebiet Baden läuft vielerorts die Weinlese. Winzerinnen und Winzer müssten sich beeilen, denn teils kräftiger Regen könne Fäulnis auslösen, sagte Weinbaupräsident Rainer Zeller. Der Ertrag soll in dem großen Gebiet besser ausfallen als im vergangenen Jahr. 2024 hatten vor allem Wetterkapriolen und deren Folgen dazu geführt, dass die Weinproduktion mengenmäßig einbrach.