Landesbischof will nach Missbrauch „Wahrnehmungskompetenz“

dpa/lsw Stuttgart. Nach den Missbrauchsfällen und -skandalen in der Kirche hat der evangelische Landesbischof Frank Otfried July an die Verantwortung der Führungskräfte appelliert. „Auch wenn es schmerzt, so müssen wir uns eingestehen, dass gerade der Missbrauchsskandal auch ein Leitungsversagen war“, sagte July am Freitag zum Auftakt der 16. Württembergischen Evangelischen Landessynode, die erstmals digital übertragen wurde. Es gehe ihm aber nicht um Schuldzuweisungen, betonte der Geistliche.

Frank Otfried July, der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Frank Otfried July, der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Gerade die Landeskirche habe große Anstrengungen unternommen, nicht allein den Opfern von kirchlicher Gewalt gerecht zu werden. Sie habe auch Strukturen verändert, damit Fehlentwicklungen vermieden werden könnten. Es gehe zudem auch um Prävention, sagte July. „Leitungskompetenz heißt daher nicht nur Entscheidungskompetenz, sondern zuerst einmal Wahrnehmungskompetenz.“

Der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gehören rund zwei Millionen evangelische Christen an.

© dpa-infocom, dpa:210319-99-893891/2

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Erstellt:
19. März 2021, 18:42 Uhr

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