Landesregierung startet Projekte gegen Kinderarmut

dpa/lsw Stuttgart. Auch das wohlhabende Baden-Württemberg hat Probleme mit Kinderamut. Das Sozialministerium will nun mit einer neuen Strategie dagegen vorgehen.

Ein kleines Mädchen spielt an einem Klettergerüst vor dunklem Himmel. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Ein kleines Mädchen spielt an einem Klettergerüst vor dunklem Himmel. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Das Sozialministerium will verstärkt gegen Kinderarmut im Land vorgehen. Details der Strategie will Sozialminister Manne Lucha (Grüne) heute in Stuttgart in einer Kick-off-Veranstaltung bekanntgeben. Bei dem Termin soll auch eine Vernetzungswebsite online gehen.

Im Jahr 2017 waren rund 19 Prozent der Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Baden-Württemberg von Armut bedroht. Nach Angaben des Sozialministeriums tragen sie damit das zweithöchste Armutsrisiko unter den Altersgruppen, nach den 18- bis 25-Jährigen. Der Anteil ist im Vorgleich zum Vorjahr leicht gesunken - um 0,3 Prozentpunkte. In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil um 3 Prozentpunkte gestiegen.

Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens in Deutschland zur Verfügung hat. Das bezeichnet man als relative Armutsgrenze. Außerdem kommt es darauf an, wie viele Personen in einem Haushalt leben: Ein Single ohne Kinder gilt mit einem Nettoeinkommen von weniger als 1035 Euro als armutsgefährdet. Bei einem Paar ohne Kinder liegt die Schwelle bei 1553 Euro, bei einer Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2174 Euro. Kinder gelten als arm, wenn sie in Haushalten leben, deren Einkommen unter der relativen Armutsgrenze liegt.

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Erstellt:
5. März 2020, 02:22 Uhr

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