Leader: Das Lebenswerte des ländlichen Raums bewahren

Der Leader-Verein Schwäbischer Wald unterstreicht die Bedeutung der EU-Förderung – aktuell läuft ein Projektaufruf bis 22. September.

Peter Kühnl vor seinem eigenen Lieblingsprojekt, dem sogenannten Waaghäusle in Steinenbach im Ostalbkreis. Foto: privat

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Peter Kühnl vor seinem eigenen Lieblingsprojekt, dem sogenannten Waaghäusle in Steinenbach im Ostalbkreis. Foto: privat

Murrhardt. Peter Kühnl, neuer stellvertretender Vorsitzender des Leader-Vereins Schwäbischer Wald, ist nun seit März im Amt. Er sieht den ländlichen Raum als Ganzes über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg. Eine Sichtweise, die bestens zum Leader-Verein Schwäbischer Wald passt, dessen Gebietskulisse 31 Städte und Gemeinden aus vier Landkreisen umfasst. Aktuell läuft noch bis zum 22. September der dritte Projektaufruf, bei dem sich in der Leader-Region Schwäbischer Wald innovative Projektideen um Fördermittel aus dem Programm bewerben können. Weitere Informationen sind auf der Homepage unter www.leader-schwaebischerwald.de abrufbar, teilt der Verein mit.

„Mir ist klar geworden, was man mit der Leader-Förderung alles in unserem ländlichen Raum bewirken kann, insbesondere auch durch die Vielfalt der Projekte“, sagt Kühnl. „Es geht mir darum, das Lebenswerte auf dem Land zu unterstützen und zu bewahren.“ Dabei gehe es einerseits um die Attraktivität, aber andererseits auch um die Gemeinschaft, um Heimat und das „Wirgefühl“. Annette Ehle, Vorsitzende des Vereins, freut sich über die Wahl des neuen stellvertretenden Vorsitzenden: „Es ist uns gelungen, mit Peter Kühnl einen ebenso sachkundigen wie engagierten Mitstreiter zu gewinnen. Unser Verein braucht Menschen, die voll hinter der Sache stehen und sich dafür einsetzen, dass wir unsere Region bestmöglich fördern und die Chancen, die Leader bietet, nutzen können.“

Peter Kühnl erklärt, dass mithilfe von Fördergeldern Benachteiligungen kompensiert werden können, die das Leben in ländlichen Gemeinden mit sich bringt. Aber, und das stehe im Vordergrund, trotz mancher Widrigkeiten sei die Lebensqualität auf dem Land sehr hoch. Eines seiner Lieblingsprojekte, das gefördert werden konnte, ist das sogenannte Waaghäusle, ein kleiner Holzschuppen mit Viehwaage, der runderneuert wurde.

Mehr Zusammenhalt durch Leader-Projekte

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Das Projekt stehe laut Peter Kühnl unter anderem für mehr Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Dorf. „Das ist eine enorm große Aufwertung“, betont Peter Kühnl. „Gerade in dem kleinen Ort Steinenbach im Ostalbkreis mit nicht einmal 50 Einwohnern wurde neuer Gemeinschaftssinn geschaffen, der nachhaltig spürbar ist. Es geht um den Erhalt traditioneller Orte und hier ist gleichzeitig ein neuer Blickfang entstanden.“

Kühnl sieht darin „die Würze, die uns hier auf dem Land ausmacht“. Meist seien viel mehr Kleinode vorhanden, als man auf den ersten Blick erkenne. Es sei wichtig, das auch wieder ins Bewusstsein der Menschen zu bringen: „Hier ist Leader als Förderinstrument sehr gut geeignet.“ Neben dem Wirgefühl und dem Bewahren von Historie und Tradition seien Angebote wichtig, um die Attraktivität in den ländlichen Gemeinden und Teilorten zu erhalten. Die Förderung bietet für unterschiedlichste Projekte Unterstützung oder Starthilfe. Aktuelle Beispiele im Rems-Murr-Kreis sind „Kunst und Kultur im Fachwerk“ bei Welzheim, der Bau einer Pumptrackanlage in Murrhardt, ein Chillplatz für Jugendliche in Auenwald oder die „Erweiterung des Lernorts Bauernhof“ in Kaisersbach-Weidenbach. Private und kommunale Projekte sind gleichermaßen willkommen.

Wichtig zur Unterstützung privater Initiativen sei, dass die Bürgermeister auch direkt auf potenzielle Antragssteller zugehen und auf Förderprogramme wie Leader hinweisen, erklärt Kühnl. „Für mich ist das die Königsdisziplin für einen Bürgermeister. Man kennt die Menschen vor Ort, man kennt Projekte vor Ort und kann koordinierend tätig sein.“pm

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Erstellt:
20. September 2025, 13:00 Uhr

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