Lehrermangel: Elternbeirat verteidigt Kultusministerin

dpa/lsw Stuttgart. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) ist nach Auffassung des Landeselternbeirats unschuldig am Lehrermangel im Südwesten und macht unter den gegebenen Umständen einen guten Job. „Das muss man Frau Eisenmann auch zugutehalten. Diese Fehler, mit denen wir kämpfen, die hat sie nicht zu verantworten“, sagte der Vorsitzende des Landeselternbeirats, Carsten Rees, am Dienstag in Stuttgart. „Aber sie hat sich wirklich im Rahmen des Mangels, den sie zu verwalten hat, sehr viel Mühe gegeben.“

Susanne Eisenmann (CDU) spricht während eines Interviews. Foto: Marijan Murat/Archiv

Susanne Eisenmann (CDU) spricht während eines Interviews. Foto: Marijan Murat/Archiv

Die Entwicklung des Lehrermangels hat Rees zufolge vor mindestens 15 Jahren angefangen. Seitdem hätten sich Landesregierungen zu sehr auf Prognosen des Statistischen Landesamts verlassen, die einen Rückgang der Schülerzahlen prognostizierten, „obwohl sehr, sehr viele gesagt haben, die stimmen vorne und hinten nicht“, kritisierte Rees.

Zurücklehnen darf sich die Kultusministerin seiner Ansicht nach dennoch nicht. Sie müsse zum Beispiel die Attraktivität des Grundschullehrerberufs stärken, forderte Rees. Sie müsse sich dafür einsetzen, dass Grundschullehrer genauso bezahlt werden wie alle anderen Lehrer auch. Außerdem müssten sich Landesregierung und Kommunen darum kümmern, dass Lehrer stärker durch andere Berufsgruppen entlastet werden, etwa durch Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter oder Therapeuten für Leistungsschwächen und ADHS. „Im Nicht-Lehrerbereich können wir nachlegen, denn im Moment ist es so, dass in vielen Bereichen die Lehrer auch herangezogen werden für Aufgaben, die andere übernehmen könnten - das ist völliger Blödsinn.“

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Erstellt:
3. September 2019, 17:19 Uhr

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