Harmlos gegen Hoffenheim: Leipzig nullt sich aus Titelkampf

dpa Leipzig. RB Leipzig kann die Bayern mit der Nullnummer gegen Hoffenheim nicht wie gewünscht unter Druck setzen. Den Glauben an die Bundesliga-Meisterschaft hat man dennoch nicht verloren.

Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Selbst der Gegner hatte mit den vom Videobeweis ausgebremsten Bayern-Jägern von RB Leipzig etwas Mitleid. „Laut der Regel muss er das Tor abpfeifen, aber als Fußball-Fan bin ich nicht immer ein Freund davon“, sagte Hoffenheims Christoph Baumgartner nach dem 0:0 bei den Sachsen. Kurz zuvor hatte Leipzig in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch über das vermeintliche Siegtor gejubelt. Doch Schiedsrichter Manuel Gräfe gab den Treffer nach dem Videostudium nicht, da Torschütze Yussuf Poulsen sich selbst an die Hand geköpft hatte.

„Ich bin natürlich nicht zufrieden. Vor allem, wenn man so eine Szene hat wie am Schluss, wo man denkt, dass man mit einem Sieg nach Hause geht. Aber es ist halt so“, sagte Poulsen enttäuscht und akzeptierte die Schiedsrichter-Entscheidung. „Die Regel ist so. Ich kriege den Ball an den Arm. Das ist richtig gepfiffen.“

Vorerst hat Leipzig den Rückstand in der Fußball-Bundesliga auf Tabellenführer Bayern München zwar auf vier Punkte verkürzt, doch der Rekordmeister könnte mit einem Erfolg am Samstag in Wolfsburg auf sieben Zähler davonziehen. Wohl auch deshalb haderte RB-Trainer Julian Nagelsmann mit der dramatischen Schlussphase. „Das war die negative Seite des Videobeweises“, meinte der 33-Jährige. „Man wird von maximaler Emotion heruntergeschraubt auf minimale innerhalb von wenigen Minuten.“

Auch der Coach machte dem Schiedsrichter keinen Vorwurf. Wohl aber seiner Mannschaft. Denn die hatte sich in der ersten Halbzeit gar keine Chance erspielt und nach dem Seitenwechsel die wenigen Gelegenheiten nicht genutzt. „Wir hatten da genügend Situationen, um Tore zu erzielen“, betonte Nagelsmann. Am Ende habe man zu wenig aggressive Läufe in den Strafraum gehabt.

Das Thema Meisterschaft will man dennoch nicht ganz abhaken - zumindest so lange, wie es rechnerisch noch möglich ist. „Wir glauben an die Meisterschaft. Das müssen wir bis zum Schluss“, sagte Poulsen. Will man den Glauben nicht verlieren, müssen Spiele wie gegen Hoffenheim künftig gewonnen werden.

© dpa-infocom, dpa:210416-99-236921/5

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Erstellt:
16. April 2021, 22:37 Uhr

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