Susanne Schröter
Islam-Forscherin warnt: Links-woke Netzwerke bedrohen Deutschlands Freiheit
Sie ist „umstritten“. Demnächst geht die Frankfurter Islam-Forscherin Susanne Schröter in den Ruhestand. Die liberale Gesellschaft hält sie für gefährdet.

© Imago/Müller-Stauffenberg
Schmierereien mit eindeutiger Botschaft in einem Park in Marburg.
Von Markus Brauer/KNA
Die scheidende Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam, Susanne Schröter (67), hat vor „links-woken Netzwerken“ gewarnt, welche die freie Wissenschaft wie auch die liberale Demokratie bedrohen.
„Es gibt Allianzen zwischen Linken und Islamisten“
„Es gibt links-woke Netzwerke, und es gibt Allianzen zwischen Linken und Islamisten. Das ist kein Mythos, sondern Realität“, hat sie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gesagt. Sie wehrt sich damit gegen Vorwürfe, mit ihren Thesen Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Schröter ergänzt: „Allerdings ist die koordinierte Phalanx, die gegen Personen in Stellung gebracht wird, sobald diese an ideologische Tabus rühren, mehr als ein gewöhnliches Netzwerk.“ Es handele sich dabei um miteinander verbundene Akteure in Wissenschaft, Kultur- und Bildungseinrichtungen, NGOs und Politik, „die bei politischen Aktivitäten Hand in Hand arbeiten“.
Anfeindungen und Mobbing
Die Bedrohung durch Rechtsradikale sei allen bewusst. „Dass aber die Demokratie auch von linker Seite bedroht wird, ist für viele vollkommen neu.“ Insbesondere kritische Islam-Forschung sei von diesen Kreisen nicht gewollt. „Das habe ich während meiner Laufbahn an der Goethe-Universität selbst erlebt. Man ist ständigen Anfeindungen und Mobbingkampagnen ausgesetzt.“
Ideologischer Unterbau dafür sei die postkoloniale Theorie, die an den Universitäten ihren Ursprung genommen habe und dann in andere Teile der Gesellschaft wie Kultur, Bildung, NGOs und Politik vorgedrungen sei. „Aus dieser Theorie entspringt die Vorstellung, dass Muslime vorwiegend als Opfer des rassistischen weißen Westens zu betrachten seien und dass es sich deshalb verbiete, allzu kritisch mit ihnen umzugehen.“
Delegitimierung von Islamkritik
Die Bezeichnung „antimuslimischer Rassismus“, der ihr von linken Kreisen selbst immer wieder vorgeworfen wurde, nannte sie einen Kunstbegriff. Er diene ausschließlich zur Delegitimierung von Kritik gegenüber dem Islam.
„Ich bin absolut nicht islamfeindlich, sondern schätze das spirituelle Potential des Islams durchaus. Allerdings kritisiere ich antiliberale und antidemokratische Ideologien jeglicher Couleur, also auch den Islamismus in allen seinen Spielarten.“ Das sei nicht rassistisch.