Luchs „Toni“ streift mit Sender durch den Wald

dpa/lsw Stuttgart. Ausgestattet mit einem Sender streift ein seltener und scheuer Luchs derzeit durch den Nordschwarzwald. Es gelinge nicht oft, ein in freier Wildbahn lebendes Exemplar zu fangen, mit einem Halsbandsender auszustatten und wieder laufen zu lassen, teilte das Landwirtschaftsministerium am Donnerstag in Stuttgart mit. „Eine solche Besenderung liefert uns wichtige Daten für den Schutz der streng geschützten Tierart“, sagte Landesminister Peter Hauk (CDU).

Ein Luchs sitzt in einem Luchsgehege. Foto: picture alliance / Holger Hollemann/dpa/Archivbild

Ein Luchs sitzt in einem Luchsgehege. Foto: picture alliance / Holger Hollemann/dpa/Archivbild

Dem Luchs aus der Nähe von Gernsbach (Kreis Rastatt) haben die Experten den Namen „Toni“ gegeben, Wissenschaftler bezeichnen das Tier auch etwas fachlicher als B3001. „Toni“ ist ein alter Bekannter für die Jäger, Wildtierbeauftragten und die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg: Schon seit Oktober 2019 gibt es Nachweise auf ihn in der Region.

Nach Angaben des Ministeriums wird „Toni“ durch sein Halsband bis zu zwei Jahre über seinen Aufenthaltsort informieren. Aus den Daten können Fachleute Details zu Lebensraumansprüchen, dem Wanderverhalten und über das Beutespektrum des Tieres ableiten. Unklar ist unter anderem, ob der Luchs im Nordschwarzwald nur auf der Durchreise ist.

Luchse gehören zu den seltensten Tieren in Baden-Württemberg. Sie sind streng geschützt. Vor 40 Jahren wurden die Tiere in der Schweiz aktiv angesiedelt. Seit 2004 gibt es ein landesweites Monitoring. Seitdem sind in Baden-Württemberg 13 Luchse nachgewiesen worden. Fünf Tiere wurden mit einem Halsbandsender ausgestattet. Derzeit ist neben „Toni“ noch „Lias“ im oberen Donautal mit einem Gerät unterwegs.

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Erstellt:
16. April 2020, 12:52 Uhr

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