Makerspace lädt zum Experimentieren ein

Das Kreismedienzentrum baut sein Angebot aus und verfügt nun über einen Ort, der zum Ausprobieren, Tüfteln und Erforschen einlädt. Ein digitaler Erlebnisraum mit 3-D-Druck, Lasercutting und Virtual Reality wird eröffnet.

Jung und Alt können beim Projekt Digitalisierung ganz konkret erleben. Robin Bückle, Azubi im Landratsamt, und Gerhard Moser, der ehemalige Leiter des Kreismedienzentrums, lassen sich von den digitalen Möglichkeiten faszinieren. Foto: Heiko Potthoff

© Heiko Potthoff

Jung und Alt können beim Projekt Digitalisierung ganz konkret erleben. Robin Bückle, Azubi im Landratsamt, und Gerhard Moser, der ehemalige Leiter des Kreismedienzentrums, lassen sich von den digitalen Möglichkeiten faszinieren. Foto: Heiko Potthoff

Rems-Murr. Digitalisierung ist für den Rems-Murr-Kreis ein Topthema, gerade im Bereich der Bildung. Daher investiert der Landkreis seit vielen Jahren in sein Kreismedienzentrum und in Digitalisierungsprojekte, um dieses Thema in möglichst vielen Lebensbereichen voranzubringen. Bereits vor der Coronapandemie hatte das Kreismedienzentrum im Rahmen eines Projekts beispielsweise das „Mobile Device Management“ für viele Schulen im Landkreis übernommen, sprich dafür gesorgt, dass Tablets auch regelmäßig gewartet werden und im Unterricht einsetzbar sind. Inzwischen werden fast 15000 Tablets an Schulen im Landkreis zentral verwaltet.

Das Projekt „Digitalisierung erlebbar machen“ richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger und Schulen im Landkreis. Verschiedene Formate und Angebote sollen der Öffentlichkeit die Digitalisierung ganz konkret näherbringen. Jung und Alt können im Rahmen des Projekts ganz einfach und direkt erleben, welche Chancen die neuen digitalen Techniken bieten. Damit sollen Jugendliche gleichzeitig auch die Komplexität digitaler Anwendungen verstehen und die Chance erkennen, diese Entwicklungen beruflich mitzugestalten. Eine wichtige Zielgruppe sind neben den Bildungseinrichtungen aber auch Seniorinnen und Senioren.

„Frei nach dem Motto ‚Digitalisierung erlebbar machen‘ braucht es auch außerhalb der Schule Orte, an denen kreative Arbeit und forschendes Lernen mithilfe digitaler Werkzeuge möglich ist“, sagt Sandra Boser, Staatssekretärin im Kultusministerium Baden-Württemberg.

Kreismedienzentrum wirdzur digitalen Denkfabrik ausgebaut

An insgesamt 14 Medienzentren im Land wurden deshalb sogenannte Makerspace-Umgebungen beziehungsweise Virtual-Reality-Labore eingerichtet. Dort können Schülerinnen und Schüler die Möglichkeiten der Digitalisierung im Unterricht konkret erleben. Landrat Richard Sigel freut sich über die Eröffnung des „Makerspace“ im Kreismedienzentrum und über den weiteren Ausbau des Kreismedienzentrums hin zu einer digitalen Denkfabrik. „Die Digitalisierung ist ein Schlüsselthema. Wir müssen unsere Schulen gut ausrüsten und unterstützen, um in Deutschland digitaler zu werden. Das Projekt soll dem Kreismedienzentrum ermöglichen, Digitalisierung auf modernstem Niveau erlebbar zu machen. Die neue technische Ausstattung im Makerspace lädt beispielsweise zum Experimentieren ein und soll zeigen, welche Chancen die digitale Transformation bietet und welche Herausforderungen sie mit sich bringt. Moderneste Bildungsangebote sollen zudem auch direkt in den Schulen im Landkreis und für Bürgerinnen und Bürger ermöglicht werden“, so der Kreischef.

In das Projekt sind Mittel des Landes sowie der Kreissparkassenstiftung geflossen. Dies hat eine technische Ausstattung des Kreismedienzentrums ermöglicht, die in Baden-Württemberg einmalig sein dürfte. Einer der Bausteine des Projekts „Digitalisierung erlebbar machen“ ist besagter Makerspace. In diesem kann unter anderem experimentiert, geforscht oder programmiert werden. Dafür stehen ab sofort diverse Geräte wie verschiedene 3-D-Drucker, ein Lasercutter oder eine digitale Stickmaschine zur Verfügung. Diese sollen zu einem Streifzug durch digitale Schlüsseltechnologien wie Sensorik, künstliche Intelligenz, kollaborative Robotik oder Virtual und Augmented Reality einladen. Ein konkreter „Arbeitsauftrag“ wie beispielsweise „Entwickle einen eigenen Roboter“ dient dabei als übergeordneter Leitfaden.

Digitalisierung im Rems-Murr-Kreis soll erlebbar und greifbarer werden

Durch das digitale und kreative Arbeiten soll die Digitalisierung im Rems-Murr-Kreis erlebbar und greifbarer werden. Die Rumold-Realschule in Kernen im Remstal-Rommelshausen ist dabei eine Projektmodellschule, um konkrete Konzepte in der Praxis zu erproben. Hauptziel ist dabei, Lehrkräfte bei der Integration von neuen Technologien im Unterricht zu unterstützen. Im Rahmen des Schulunterrichts und in Workshops sollen Kinder und Jugendliche außerdem dabei unterstützt werden, ein grundlegendes Technik- und Medienverständnis auszubilden. Der Makerspace steht für Schülerworkshops, Ferienworkshops, Beratung und Fortbildung von Lehrkräften sowie als offenes Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Für einen umfassenden Einblick in die digitalen Technologien sind Themenwochen für Bürgerinnen und Bürger rund um das Thema Digitalisierung ein weiterer Bestandteil des Projekts.

Ab voraussichtlich Frühjahr 2023 steht als dritter Bestandteil des Projekts ein mobiler Makerspace zur Verfügung. Dieses Angebot kann unter anderem von interessierten Schulen genutzt werden und bringt Virtual Reality sowie andere Technik in einem E-Sprinter damit zukünftig direkt in die Schulen im Rems-Murr-Kreis. Der mobile Makerspace ist aber auch als Angebot für Marktplätze oder Veranstaltungen gedacht, damit sich die Öffentlichkeit mit den neuen digitalen Technologien auseinandersetzen kann. Das Thema Digitalisierung wird somit nicht nur für Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die breite Masse noch leichter zugänglich. lra

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Erstellt:
8. Oktober 2022, 16:00 Uhr

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