Krankenhäuser überlastet
„Mallorca-Grippe“ wütet unter Insulanern und Gästen
Ungewöhnlich frühe Krankheitswelle auf den Balearen: Die Notaufnahmen sind randvoll mit Corona- und Grippe-Patienten.

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Universitätsklinikum Son Espases in Palma de Mallorca (Archiv).
Von Michael Maier
Die Lieblingsinsel der Deutschen erlebt derzeit einen ungewöhnlich frühen Höhepunkt bei Atemwegserkrankungen. Was in Spanien normalerweise erst im Dezember sein Maximum erreicht, sorgt bereits jetzt für teilweise überlastete Dienste in den Krankenhäusern. Laut „Mallorca Zeitung“ wurden die Gesundheitseinrichtungen seit dem 8. Oktober mit einem plötzlichen Anstieg an Patienten konfrontiert.
Im Universitätsklinikum Son Espases in Palma de Mallorca befanden sich zeitweise fast 200 Patienten in der Notaufnahme wegen Atemwegsinfektionen, dutzende mussten auf die Aufnahme warten, weil es auf den Stationen teilweise keinen Platz mehr gibt. Auch im Krankenhaus von Manacor im Osten der Insel warteten etliche Patienten auf ein Stationsbett.
Corona, Grippe und RSV auf Mallorca
Ärzten zufolge stieg die Zahl der Atemwegsinfektionen nach dem Sommer so drastisch an, dass die Notdienste überfordert sind – mit deutlich mehr Fällen als sonst zu dieser Jahreszeit üblich.
Unter den Infektionen dominieren Corona-Fälle vor Grippe und dem RS-Virus. Die Mallorca Zeitung berichtet, dass die meisten Coronafälle derzeit glücklicherweise mild verlaufen und sich durch mäßiges Fieber, allgemeines Unwohlsein, Husten, Halsschmerzen und Schnupfen äußern. Die aktuell vorherrschenden Virusvarianten Nimbus und Stratus können jedoch auch zu anhaltendem Husten, hohem Fieber, Schüttelfrost sowie dem Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn führen.
„Mallorca-Grippe“ auch unter Promis
Nicht nur Einheimische sind betroffen. Auch zahlreiche Urlauber leiden aktuell unter der sogenannten „Mallorca-Grippe“. Einige Touristen berichten, dass sie direkt nach ihrer Rückkehr nach Deutschland mit grippeähnlichen Symptomen zu kämpfen hatten. Auch Prominente wie die „Goodbye Deutschland“-Stars Caroline und Andreas Robens wurden von der Krankheitswelle nicht verschont, berichtet „Der Westen“.
Die Infektionen verbreiten sich offenbar besonders schnell in den Touristenhochburgen in El Arenal wie Megapark, Bierkönig sowie an anderen stark frequentierten Orten, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen und ideale Bedingungen für die Übertragung von Viren herrschen.
Vorsichtsmaßnahmen gegen „Mallorca-Grippe“
- Regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren
- Wenn möglich Abstand halten, besonders in überfüllten Bereichen
- Bei Immunschwäche oder hohem Alter eventuell Maske tragen
- Bei Symptomen ausruhen und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen
- Im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen
- Corona- und Grippe-Impfung erwägen
Wer dieser Tage auf Mallorca unterwegs ist oder eine Reise plant, sollte umsichtig bleiben, um sich vor Infektionen zu schützen und im Urlaub oder nach der Heimkehr nicht im Krankenbett zu landen.