Mann mit dem Auto mitgeschleift und zurückgelassen: Strafe

dpa/lsw Rottweil. Ein Mann, der einen Menschen mehrere Meter mit dem Auto mitgeschleift und dann schwer verletzt zurückgelassen haben soll, ist wegen versuchten Mordes verurteilt worden. Die Richter am Landgericht Rottweil sprachen den zur Tatzeit 47-Jährigen auch der fahrlässigen Körperverletzung und der Unfallflucht schuldig, wie ein Sprecher des Gerichts am Donnerstag mitteilte. Der Mann wurde zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und zwei Monaten verurteilt. Zwei Monate gelten wegen einer Verfahrensverzögerung bereits als abgegolten. Dem Deutschen wurde zudem der Führschein entzogen und er darf die nächsten zwei Jahre keine neue Fahrerlaubnis erlangen. Gegen ihn erging am Donnerstag Haftbefehl. (Az.: 1 Ks 14 Js 3572/18)

Ein Richterhammer liegt auf einem Tisch. Foto: Uli Deck/dpa/Symbolbild

Ein Richterhammer liegt auf einem Tisch. Foto: Uli Deck/dpa/Symbolbild

Der Mann erkannte aus Sicht des Gerichts im März 2018 einen auf der Fahrbahn liegenden Menschen nicht rechtzeitig und schleifte ihn mit seinem Auto mehrere Meter mit. Als er den Verletzten bemerkt habe, habe er ihn schwer verletzt in Schramberg (Landkreis Rottweil) zurückgelassen.

Die Staatsanwaltschaft hatte für eine Haftstrafe von sieben Jahren und vier Monaten plädiert. Der Verteidiger des Mannes hatte für den Vorwurf des versuchten Mordes und der Unfallflucht einen Freispruch gefordert. Für die fahrlässige Körperverletzung sah er eine Haftstrafe von vier Monaten auf Bewährung als angemessen an. In einem Hilfsantrag hatte er für den Fall einer Verurteilung für eine Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten plädiert.

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Erstellt:
12. November 2020, 18:14 Uhr

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