„Markgraf“ öffnet wieder zum 1. Oktober

Nicol Mayer übernimmt das Restaurant im Bürgerhaus und wird Teil eines Catering-Pools für die Saal- und Konferenzebene. Der 50-Jährige betreibt die „Alte Kelter“ in Löchgau, ist Chef der Catering-Firma Mayer&Söhne und blickt auf 29 Jahre Erfahrung in der Gastronomie zurück.

Freuen sich über die baldige Eröffnung des Restaurants Markgraf und des Felsenkellers: Backnangs Oberbürgermeister Maximilian Friedrich, Johannes Ellrott, Laura Reich und der neue Pächter Nicol Mayer (von links).Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Freuen sich über die baldige Eröffnung des Restaurants Markgraf und des Felsenkellers: Backnangs Oberbürgermeister Maximilian Friedrich, Johannes Ellrott, Laura Reich und der neue Pächter Nicol Mayer (von links).Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

Backnang. Nur noch zwei Wochen, dann öffnet das Restaurant Markgraf wieder. Gestern wurde dem neuen Pächter Nicol Mayer offiziell der Schlüssel übergeben. Ein freudiger Anlass für all jene, die in den vergangenen Monaten die Gastronomie im Bürgerhaus vermisst haben, auch wenn das Kulturprogramm unter der Pandemie phasenweise zum Stillstand gekommen war.

Für Backnangs Oberbürgermeister Maximilian Friedrich war es besonders wichtig, dass der neue Chef des Markgraf über viele Referenzen verfügt und schon lange in der Gastronomie tätig ist. Denn der Markgraf ist laut Friedrich für die Stadt etwas ganz Besonderes. Nicht nur, weil die Stadt Eigentümerin ist und das Lokal vermietet, sondern weil das Restaurant an der Schnittstelle zwischen Bahnhof und Bürgerhaus liegt und so bildhaft gesprochen Geist und Körper verbinden soll. Die Bürger und Gäste der Stadt und des Bürgerhauses sollen sich wohlfühlen. Der neue Pächter soll der Garant dafür sein. Er betreibt die „Alte Kelter“ in Löchgau, ist Chef der Catering-Firma Mayer&Söhne und blickt auf 29 Jahre Erfahrung in der Gastronomie zurück.

Der Rathauschef freut sich aber auch „nicht ganz uneigennützig“ auf die bevorstehende Eröffnung. Stichwort Nachsitzungen. Die Beratungen des Gemeinderats und der Ausschüsse finden nämlich der Pandemie geschuldet immer noch im Bürgerhaus statt. Mit der Konsequenz, dass die beliebten Nachsitzungen seit Monaten nicht stattfinden können. Das lag zwar nicht nur am geschlossenen Markgraf, aber auch ein bisschen. Dieser Grund fällt nun bald weg.

„Wir haben schon die ersten Reservierungen vorliegen“

Der neue Pächter gab die Vorschusslorbeeren gleich zurück und dankte der Stadt für die großartige Unterstützung im Vorfeld der Eröffnung, „das macht uns die Vorarbeiten leicht“. Die Rahmenbedingungen aufgrund der Pandemie sind laut Mayer weiterhin schwierig, auch wenn es jüngst etwas besser geworden ist. Der 50-Jährige zeigte sich nicht nur glücklich, dass er sich bei der Ausschreibung um die Neuverpachtung durchsetzen konnte, sondern auch darüber, dass er Teil des Catering-Pools geworden ist. Die Backnanger Unternehmung geht der zweifache Familienvater sehr optimistisch an. „Wir haben schon die ersten Reservierungen vorliegen. Und schon mehrere Anfragen, wann es im Markgraf endlich wieder losgeht.“ Ebenso soll der „Felsenkeller“ wieder für Veranstaltungen genutzt werden. Und auch den sogenannten Stadtstrand neben den Treppen zum Bürgerhaus wird es wieder geben.

Die neue Speisekarte hat Mayer bereits erarbeitet. Noch will er sich nicht „in die Karten schauen lassen“, nur so viel: „Das Speisenangebot wird gutbürgerlich auf gehobenem Niveau mit regionalen Zutaten.“

Aber auch Kleinigkeiten sind darauf zu finden. Etwa für jenes Publikum, das nach einer Kulturveranstaltung im Bürgerhaus noch auf einen Absacker in den Markgraf kommt, aber nicht mehr groß essen möchte. Für Kultur- und Sportamtsleiter Johannes Ellrott ist es ein besonderer Glücksfall, dass die Eröffnung des Markgraf mit dem Start der Kultursaison zusammenfällt. „Es ist auch für uns ein Mehrwert, dass wir Herrn Mayer gewinnen konnten, und das zeitgleich zum Programmstart.“ Für Ellrott sind die Neueröffnung und der Kulturneustart ein eindeutiges Signal: „Es gibt auch eine Zeit nach Corona.“ Ein riesiger Pluspunkt ist laut dem Amtsleiter die optimale Verknüpfung von Restaurant und Catering im Bürgerhaus. So könnten die Gäste in den Pausen der Veranstaltungen wieder Getränke und Snacks genießen.

Während in der Vergangenheit nur ein Caterer zur Auswahl stand, können die Veranstalter auf der Konferenz- und Saalebene künftig zwischen fünf verschiedenen Catering-Betrieben wählen. Für Ellrott ein großer Vorteil: „Es ist unsere Erfahrung, dass bestimmte Kundengruppen bestimmte Erwartungen haben. Aber es ist für Catering-Firmen schwierig, ihr Repertoire einfach mal so zu erweitern oder zu ändern.“ Auch Laura Reich, die Leiterin des Backnanger Bürgerhauses, sieht die Vorteile der neuen Konstellation: „Die Gäste haben die Möglichkeit, den passenden Caterer herauszupicken, der ihren Vorstellungen am meisten gerecht wird.“

Catering-Pool steht auf fünf Säulen

Öffnungszeiten Das Restaurant Markgraf öffnet wieder ab Freitag, 1. Oktober. Die Öffnungszeiten sind Donnerstag und Freitag ab 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag ab 11.30 Uhr. Nicol Mayer erwägt, die Öffnungszeiten durchaus auszuweiten. Allerdings möchte der Gastronom vorerst die weitere Entwicklung der Pandemie beobachten.

Bisherige Wirkungsstätte Nicol Mayer arbeitet seit 29 Jahren als Gastronom und betreibt derzeit und auch weiterhin mit seinem Team die Gaststätte Alte Kelter in Löchgau. Sie ist ebenso wie der Markgraf in kommunalem Besitz. Mit seinem Catering-Service beliefert Mayer Kunden im Umkreis von 50 bis 60 Kilometern rund um Löchgau.

Vielfalt Die Vorteile des Catering-Pools sind vielfältig. So können die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse abgedeckt und eine Vielfalt an Speisen in Qualität und Preis angeboten werden. Es gibt ein großes Angebot, je nach Budget der Kunden. Alle Anbieter sind laut Stadtverwaltung „professionelle, sehr gut etablierte Caterer“. Die Catering-Partner wirken laut Kulturamtsleiter Johannes Ellrott auch als Multiplikatoren in der Bewerbung des Backnanger Bürgerhauses im Großraum Stuttgart. Und stellen doch keine direkte Konkurrenz zum Pächter des Restaurants dar.

Mayer&Söhne Erligheim Der Pächter des Markgraf stellt die erste Säule des Catering-Pools.

Schmücker Catering Das Unternehmen aus Stuttgart hat rundumfassende Erfahrung seit 1995. Es ist sehr gut vernetzt und hat viele Kontakte zu anderen Eventdienstleistern. Referenzen sind Veranstaltungen unter anderem bei SWR oder Hugo Boss mit bis zu 60000 Personen.

Better Taste Mittel- bis hochpreisig ist das Angebot der Ludwigsburger Firma, die regionale und saisonale Produkte und überwiegend deutsche und mediterrane Speisen serviert. Die Referenzen: MHP-Arena, Forum am Schlosspark, Porsche, Daimler. Die 254 Mitarbeiter versorgen bis zu 10500 Gäste.

Fingerfoodwerkstatt Der familiäre Caterer aus Marbach am Neckar stemmt mit seinen 30 Mitarbeitern Veranstaltungen bis 300 Personen, werden es mehr, so geht er Kooperationen mit anderen Anbietern ein. Das Speisenangebot beschreibt der Anbieter als „deutsche, regionale Küche“. Das Angebot ist sehr hochwertig, aber etwas weniger vielfältig.

Gourmet Compagnie Eher hochpreisige überwiegend deutsche, aber auch internationale Speisen bietet das Stuttgarter Unternehmen an. Die 160 Mitarbeiter übernehmen die Bewirtung bei Klein- und Großveranstaltungen, unter anderem bei der Landesregierung, der Stadt Stuttgart oder bei Kärcher. Ihre Erfahrung reicht bis ins Jahr 1987 zurück.

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Erstellt:
17. September 2021, 06:00 Uhr

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