Über 174.700 Nachweise in Deutschland - Aufatmen in Spanien

dpa Berlin/Madrid/Brasília. In Deutschland sinkt die Zahl der Corona-Infektionen tendenziell, auch aus Spanien gibt es positive Nachrichten. In anderen Ländern sieht die Entwicklung düsterer aus.

Ein Mann zeigt einen Abstrich für das Testverfahren auf das Virus SARS-CoV-2. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Ein Mann zeigt einen Abstrich für das Testverfahren auf das Virus SARS-CoV-2. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Bundesweit sind bis Sonntag über 174.700 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.15 Uhr: mehr als 174.300 Infektionen).

Mindestens 7934 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: 7913). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntag bei 0,94. Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel etwas weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Donnerstag gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,87. Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.

Nach Angaben des RKI haben in Deutschland rund 153.400 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 45.700 nachgewiesenen Fällen und mindestens 2297 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 36.200 Fällen und mindestens 1504 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 33.900 bestätigten Fällen und mindestens 1653 Toten. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert sowohl von Bundesland zu Bundesland als auch unter Umständen von Tag zu Tag.

Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 350,1 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 210,2. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch.

Auch Spanien verzeichnet eine positive Entwicklung: Bis Sonntag sank die Zahl der täglichen Corona-Sterbefälle auf 87. Das teilte Ministerpräsident Pedro Sánchez bei einer Konferenz mit den Chefs der Regionalregionen mit, wie nationale Medien berichteten. Seit dem 17. März hatte die Zahl jeden Tag über 100 gelegen, Anfang April wurden sogar mehr als 900 Tote pro Tag registriert. Allerdings könne die jetzige Zahl in Wirklichkeit leicht höher gewesen sein, weil am Wochenende nicht alle Todesmeldungen sofort weitergegeben würden, hieß es. Mit mehr als 27.500 Toten und über 230.000 Infektionsfällen ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder.

In mehreren Ländern Lateinamerikas steigen die Zahlen der Infektionen und Todesopfer deutlich an. Allein der brasilianische Bundesstaat São Paulo hat inzwischen China bei der Zahl der offiziell gemeldeten Corona-Toten überholt, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília hervorgeht. In dem mit mehr als 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Bundesstaat Brasiliens starben bis Samstag 4688 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Insgesamt verzeichnete Brasilien demnach 15.633 Corona-Tote. 233.142 Infizierte wurden registriert. In China mit mehr als einer Milliarde Einwohnern starben den Behörden zufolge 4637 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19.

In Mexiko stieg die Zahl der Corona-Toten nach Angaben der Regierung vom Samstagabend im Vergleich zum Vortag um 278 auf 5045. Die Zahl der bestätigten Infektionen lag bei mehr als 47.000, hinzu kommen knapp 30.000 Verdachtsfälle. Allerdings wird in Mexiko wenig getestet.

Besonders viele Infektionen in Amerika während der vergangenen Woche verzeichnete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Bericht von Samstag auch für drei andere Länder: Demnach wurden in Peru und Chile zwischen 10.000 und 100.000 neue Infektionen gemeldet, in den USA sogar mehr als 100.000.

Zum Artikel

Erstellt:
16. Mai 2020, 16:36 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen