Zahl der Diagnosen verdoppelt
Mehr Menschen im Südwesten von Hautkrebs betroffen
Die Zahl der Hautkrebs-Diagnosen in Baden-Württemberg ist in den vergangenen 20 Jahren deutlich gestiegen. Das sind die Hintergründe.

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Die Zahl der Hautkrebs-Diagnosen ist in Baden-Württemberg deutlich gestiegen.
Von red/epd
Die Zahl der Hautkrebs-Diagnosen in Baden-Württemberg hat sich seit dem Jahr 2005 mehr als verdoppelt. Beim besonders gefährlichen schwarzen Hautkrebs stieg die Zahl der Betroffenen von 200 je 100.000 Einwohner im Jahr 2005 auf 494 im Jahr 2023, wie aus dem Barmer-Arztreport 2025 hervorgeht, den die Krankenkasse am Dienstag in Stuttgart vorgestellt hat.
Der häufigere weiße Hautkrebs wurde 2023 bei rund 2.330 Personen je 100.000 Einwohnern festgestellt; 2005 waren es 775 gewesen. Als einen Hauptgrund für diese Entwicklung sieht Barmer-Landesgeschäftsführer Winfried Plötze den mangelnden Schutz vor UV-Strahlung in der Vergangenheit. Diese Strahlung sei der größte Risikofaktor. Auch das im Juli 2008 eingeführte Hautkrebsscreening spiele eine Rolle. „Wenn heute mehr Menschen zur Früherkennungsuntersuchung gehen als früher, dann wird sich das auch in unserer Statistik niederschlagen“, sagte Plötze.
Vor allem ältere Menschen betroffen
Dem Report zufolge ist Hautkrebs vor allem eine Erkrankung älterer Menschen. Langjährige Sonnenschäden, oft aus Kindheit und Jugend, würden sich nun zeigen. Bei den bis 1974 geborenen Menschen in Baden-Württemberg haben sich die Fälle von schwarzem Hautkrebs zwischen 2005 und 2023 mindestens verdoppelt. Für Geburtsjahrgänge ab 1989 registriert der Report hingegen sinkende Fallzahlen.
Dazu sagte Plötze: „Früher waren die Menschen sorgloser und auch ahnungsloser im Umgang mit UV-Strahlen. Sonne und Sonnenbräune galten als gesund und chic. Das rächt sich jetzt.“ Die Krankenkasse rechnet aufgrund des demografischen Wandels mit einem weiteren Anstieg der Hautkrebsdiagnosen. Vorbeugung und Früherkennung sind laut Barmer entscheidend, um das Hautkrebsrisiko zu mindern und Heilungschancen zu verbessern. Wenn Hautkrebs früh erkannt werde, seien die Chancen auf eine Genesung gut.
Die Analyse basiert auf Daten von Versicherten aus den Jahren 2005 bis 2023, die auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet wurden. Der Report gibt die Krankheitshäufigkeit an, also wie viele Menschen im untersuchten Zeitraum von Hautkrebs betroffen waren, und nicht die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen.