Mehrere Gerichte nach Drohungen geräumt

Ob die Vorfälle einen rechtsradikalen Hintergrund haben, ist noch unklar

Kiel /DPA - Gerichte in Hamburg und Kiel haben Bombendrohungen erhalten, die als Absender eine angebliche „nationalsozialistische Offensive“ nennen. Die E-Mails waren Teil einer Serie von Drohungen, deretwegen Justizgebäude in mehreren Städten am Freitag vorübergehend geräumt wurden. Die Polizei setzte Sprengstoffhunde ein, fand aber nichts Verdächtiges. Die Hintergründe waren unklar.

Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) verurteilte die Drohungen als Angriff auf die Justiz. „Wer Gerichte bedroht, greift die unabhängige Justiz und unser demokratisches Gemeinwesen an“, sagte Barley. „Diese Straftaten müssen mit allem Nachdruck aufgeklärt und die Täter zur Verantwortung gezogen werden.“ Betroffen waren Gebäude in Kiel, Potsdam, Magdeburg, Erfurt, Saarbrücken, Wiesbaden und Hamburg. Überall gaben die Behörden nach Überprüfungen Entwarnung.

Zum Vorfall am Landgericht Kiel sagte ein Polizeisprecher: „Es ist eine Mail eingegangen, die mit ‚nationalsozialistische Offensive‘ gezeichnet ist.“ Derselbe Absender stand unter dem Drohschreiben in Hamburg. In beiden Bundesländern ermittelt der Staatsschutz. In Wiesbaden mussten rund 600 Mitarbeiter das Justizzentrum zeitweise verlassen, acht Spürhunde waren im Einsatz. In Potsdam wurden rund 200 Menschen aus dem Justizzentrum gebracht.

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Erstellt:
12. Januar 2019, 03:14 Uhr

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