Mercedes-Finanztochter

Mercedes-Mobility-Chef Franz Reiner verlässt das Unternehmen

Vorbote des großen Umbaus: Der langgediente Mercedes-Manager Franz Reiner geht – in bestem Einvernehmen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Franz Reiner tritt nach sechs Jahren an der Spitze von Mercedes-Benz Mobility den Rückzug an.

© Mercedes-Benz AG

Franz Reiner tritt nach sechs Jahren an der Spitze von Mercedes-Benz Mobility den Rückzug an.

Von Matthias Schmidt

Der Finanzdienstleister Mercedes-Benz Mobility AG verliert seine Eigenständigkeit und soll zum Jahresende mit dem Mutterkonzern Mercedes-Benz verschmolzen werden. Dieser Organisationsumbau, der Ende Juli publik gemacht wurde, schlägt sich jetzt in einer Personalie an der Unternehmensspitze nieder: Franz Reiner, Mobility-Vorstandschef seit 2019, verlässt Mercedes zum Jahresende.

Reiner geht „in bestem Einvernehmen“, heißt es

In einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt es, Reiner gehe auf eigenen Wunsch und „in bestem gegenseitigen Einvernehmen“. Der Mercedes-Benz-Finanzvorstand Harald Wilhelm wird mit den Worten zitiert, Reiner habe „mit seiner visionären, werteorientierten Führung die Entwicklung von Mercedes-Benz Mobility über drei Jahrzehnte entscheidend geprägt“. Die Organisation sei von dem 58-Jährigen als „echtem Unternehmer im Unternehmen“ optimal auf die Zukunft vorbereitet worden, so Wilhelm. Man danke Reiner für „sein außergewöhnliches Engagement, seine Integrität und seinen Pioniergeist“.

Seit seinem Start in der Nachwuchsgruppe der damaligen Daimler-Benz AG 1992 hatte Reiner zahlreiche Leitungsfunktionen inne gehabt, unter anderem als Leiter von Vertrieb und Marketing sowie als Vorstandsmitglied für das Privat- und Firmenkundengeschäft der Mercedes-Benz Bank. 2009 rückte er in den Vorstand der Mobility AG auf, die damals noch Daimler Financial Services AG hieß.

Ziel der Reorganisation, die noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung steht, ist es laut Mercedes, „kundenorientierte Aktivitäten von Fahrzeugvertrieb und Finanzdienstleistungen in einer integrierten Organisation zu bündeln“. Damit werde eine höhere Effizienz erreicht, man hebe Synergien und schaffe die Basis für die weitere Vereinheitlichung von Systemen. Leasingangebote beispielsweise werden dadurch zu einer Aufgabe des Vertriebsressorts.

Daneben werden Kernbereiche des Finanzdienstleistungsgeschäfts künftig in einer Organisationseinheit namens Mercedes-Benz Financial Services innerhalb der Mercedes Benz AG zusammengefasst. Dies sei nötig, um regulatorischen Anforderungen genüge zu tun. Die Leitung dieser Einheit wird zum 1. Mai 2026 Peter Henn übernehmen, derzeit Chef der Finanzeinheiten von Mercedes Mobility in den USA. Interimsweise wird der Bereich von Januar bis Mai an von Tolga Oktay geführt.

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Erstellt:
8. Oktober 2025, 18:22 Uhr

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