Vorfahren aus Deutschland

Merz will mit Trump in die Pfalz – wenig Begeisterung in Kallstadt

Telefoniert hat Merz mit Trump nun schon zweimal. „In Kürze“ will er ihn in Washington besuchen. Das ist aber noch nicht alles.

Das Örtchen Kallstadt in der Pfalz: von hier stammen Donald Trumps Großeltern.

© Uwe Anspach/dpa/dpa-tmn

Das Örtchen Kallstadt in der Pfalz: von hier stammen Donald Trumps Großeltern.

Von Michael Bosch/dpa

Waren Sie schonmal in der Pfalz? Nein? Dann haben Sie etwas gemeinsam mit US-Präsident Donald Trump. Der hat die Weinregion nämlich auch noch nie besucht. Dabei hätte er einen guten Grund dazu. Seine Vorfahren stammen aus der Gegend.

Ändern will den Umstand der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der Trump den Heimatort von dessen Vorfahren zeigen möchte. Voraussetzung: Trump bequemt sich nach Deutschland – und folgt der Einladung. „Ich habe ihn eingeladen, nach Deutschland zu kommen, uns zu besuchen in seiner Heimatstadt Bad Dürkheim. Und ich werde mit ihm zusammen da hinfahren“, kündigte Merz unlängst an.

Donald Trump: Großvater machte in den USA ein Vermögen

Der Kanzler hatte vergangene Woche nur zwei Tage nach seinem Amtsantritt erstmals für 30 Minuten mit Trump telefoniert und ihn nach Deutschland eingeladen.

Donald Trumps Vorfahren stammen aus dem kleinen Winzerort Kallstadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz, der zum Landkreis Bad Dürkheim gehört. Trumps Großeltern waren Ende des 19. Jahrhunderts von dort nach New York ausgewandert – später wollten sie nach Deutschland zurückkehren. Eine Einbürgerung scheiterte aber.

Friedrich Trump, geboren 1869, starb 1918 in New York. Er machte sein Vermögen mit dem Betrieb von Restaurants im Nordwesten der USA und im kanadischen Yukon-Territorium, insbesondere während des Klondike-Goldrausches. Merz kennt die Gegend, aus die die Trumps stammen, weil er seinen Wehrdienst in den 70er-Jahren in der Pfalz absolvierte.

Trump in der Pfalz: „Ob ihm das etwas bedeutet, weiß ich nicht“

Der Wirbel um Trumps Vorfahren sorgt im Heimatstädtchen seiner Vorfahren im Übrigen nicht für Jubelstürme. Bürgermeister Thomas Jaworek (CDU) weiß nichts „von aktuellen Planungen“, sagte er dem SWR. Er würde Trump, sollte es zum Besuch kommen, das „schmucke Winzerdorf“ sowie die Kirche, in der Trumps Großeltern getauft worden, zeigen. „Ob ihm das etwas bedeutet, weiß ich nicht“, sagt Jaworek.

Auch Angela Merkel hatte Trump während seiner ersten Amtszeit nach Deutschland eingeladen. Er sagt zwar zu, kam aber nie. So oder so: Friedrich Merz bekräftigte auch, dass er „schon in Kürze“ Trump in Washington besuchen werde. Er werde mit dem US-Präsidenten dort über Themen sprechen, „die uns über Jahrzehnte zusammengehalten haben“ wie die Nato, aber auch über aktuelle Herausforderungen wie die Beendigung des Ukraine-Kriegs.

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Erstellt:
15. Mai 2025, 10:46 Uhr
Aktualisiert:
15. Mai 2025, 11:05 Uhr

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