US-Bundesstaat Kalifornien
Mindestens zwölf Tote nach heftigen Niederschlägen
In Kalifornien sind infolge von seit Tagen anhaltenden heftigen Niederschlägen mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Am Montag wurden die Einwohner im bei Prominenten beliebten Montecito aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen.

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In Kalifornien kam es zu heftigen Niederschlägen.
Von cpa/AFP
Im US-Bundesstaat Kalifornien sind infolge von seit Tagen anhaltenden heftigen Niederschlägen mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Am Montag (Ortszeit) wurden die Einwohner der bei Prominenten beliebten Kleinstadt Montecito wegen drohender Schlammlawinen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. In Montecito wohnen unter anderem der britische Prinz Harry und dessen Frau Meghan. Für die kommenden Tage rechnete der US-Wetterdienst NWS mit „zusätzlichen schweren Regenfällen“, die zu Überflutungen und Erdrutschen führen könnten.
Alleine im Verlauf des Montags sollten dem NWS zufolge in den Küstenregionen Zentralkaliforniens bis zu 130 Millimeter Regen fallen. Dort und im Süden des Bundesstaats wurden für Dienstag zudem weitere Niederschläge erwartet, in den Bergen der Sierra Nevada wurde mit Neuschnee und Schneehöhen von bis zu 1,80 Meter gerechnet. Am Montag waren mehr als 100.000 kalifornische Haushalte ohne Strom. Die US-Regierung in Washington rief auf Bitten von Gouverneur Gavin Newsom die Katastrophenlage für Kalifornien aus.
DeGeneres mit Video von einem reißenden Strom
Im bei US-Promis beliebten Ort Montecito sollten binnen 24 Stunden sogar 200 Millimeter Regen fallen - auf hügeliges Gelände, das bereits von wochenlangen Regengüssen aufgeweicht ist. Die Behörden riefen die Bewohner der Stadt - in der neben Prinz Harry US-Stars wie Talkshow-Legende Oprah Winfrey und Hollywood-Schauspielerin Jennifer Aniston leben - auf einer staatlichen Website auf, Montecito aufgrund der sich „schnell entwickelnden“ Lage „sofort“ zu verlassen.
Die ehemalige Talkshow-Moderatorin Ellen DeGeneres veröffentlichte im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Video von einem reißenden Strom. „Das ist verrückt“, sagte sie ihren Followern. „Dieser Bach neben unserem Haus fließt nie. Er ist jetzt wahrscheinlich etwa einen Meter hoch und wird noch um einen halben Meter weiter ansteigen.“
Montecito is under mandatory evacuation. We are on higher ground so they asked us to shelter in place. Please stay safe everyone. pic.twitter.com/7dv5wfNSzG — Ellen DeGeneres (@EllenDeGeneres) January 9, 2023
Zunächst war unklar, wie viele der Bewohner der Stadt, zu denen auch Schauspielerin Gwyneth Paltrow und Sängerin Katy Perry gehören, dem Evakuierungsaufruf der Behörden Folge leisteten.
Montecito ist besonders von Erdrutschen gefährdet
Montecito ist aufgrund ausgedehnter Vegetationsbrände in den Jahren 2017 und 2018 besonders von Erdrutschen gefährdet. Üppige Niederschläge sind im kalifornischen Winter eigentlich nicht unüblich. Kalifornien leidet aber seit mehr als zwei Jahrzehnten unter einer anhaltenden Dürre, die unter anderem ausgedehnte Wald- und Buschbränden begünstigt hat.
Wo die Vegetation durch Feuer vernichtet wurde, können heftige Regenfälle kaum im Boden versickern - was wiederum Erdrutsche begünstigt. Für die Trockenheit in Kalifornien sind die Niederschläge zudem noch lange keine echte Abhilfe: Wissenschaftlern zufolge wären mehrere Jahre mit überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen nötig, um die kalifornischen Wasserreserven wieder auf ein zufriedenstellendes Niveau zu bringen.

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In Gilory kam es deshalb zu Überschwemmungen

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Ein Anwohner der College Road in Watsonville stampfte durch die geflutete Straße.

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Watsonville: Ganze Wohngebiete sind betroffen.

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In der Nähe von Montecito mussten Straßen gesperrt werden.

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In Montecito wurden Gebiete evakuiert.

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In Santa Barbara gehen Autos aufgrund der Überschwemmungen fast unter.

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Santa Rosa: Ganze Waldgebiete und Flächen stehen unter Wasser.

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Die Überflutungen haben in Gilory bislang zwölf Menschen das Leben gekostet.

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Von einigen Autos in Gilory war fast nichts mehr zu sehen.

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Das Wasser fließt über die Überlaufrinne am Nicasio-Stausee hinunter.

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In Santa Barbara nutzte ein Mann das Hochwasser, um sich mit einem Surfbrett durch das Wasser ziehen zu lassen.