Ministerium kündigt Entschädigungen nach Ärger mit Zügen an

dpa/lsw Stuttgart. Pendler, die von Zugausfällen und Verspätungen regionaler Bahnen betroffen sind und Dauerkarten haben, sollen eine einmalige Entschädigung enthalten. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) stellte dazu Eckpunkte vor, wie das Verkehrsministerium am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Es geht um Pendler, die von Juni 2019 bis Januar 2020 Probleme mit ihren Zügen hatten. Sie sollen auf Antrag eine einmalige Entschädigung enthalten, die den Gegenwert einer Monatskarte oder einer Abo-Rate umfasst.

Ein Nahverkehrszug der DB Regio (vorne) sowie eine S-Bahn (hinten) fahren Richtung Hauptbahnhof. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Ein Nahverkehrszug der DB Regio (vorne) sowie eine S-Bahn (hinten) fahren Richtung Hauptbahnhof. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Das Ministerium arbeite derzeit an einer Aufstellung der betroffenen Bahnstrecken. Fahrgäste im S-Bahn-Gebiet Stuttgart können keine Entschädigung beanspruchen, da sie Ausweichmöglichkeiten haben. Das Entschädigungsmodell soll nach Angaben des Ministeriums bis Ende Juni stehen und vom Land und den Eisenbahnunternehmen finanziert werden.

An diesem Donnerstag sind die Zugausfälle und Verspätungen auch Thema im Landtag. Die Opposition sieht die Schuld für die Probleme beim grünen Verkehrsminister Hermann. Ihm werden Fehler bei der Ausschreibung der Strecken vorgeworfen. Der Minister wiederum sieht die Verantwortung bei den Zugherstellern Bombardier und Stadler wegen zu spät gelieferter Fahrzeuge. Verschiedene Nahverkehrsstrecken werden seit dem vergangenen Jahr von den privaten Bahnkonkurrenten Go-Ahead und Abellio betrieben. Die privaten Unternehmen hatten in Ausschreibungen den Zuschlag erhalten.

Zum Artikel

Erstellt:
6. Februar 2020, 10:17 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen