Winfried Kretschmann hat Corona

Ministerpräsident hat sich zum zweiten Mal angesteckt

Gans oder Fondue? Den Ministerpräsidenten und seine Familie dürften an Weihnachten ganz andere Fragen beschäftigen.

Winfried Kretschmann vor einigen Jahren neben einem Adventskranz in der Villa Reitzenstein.

© dpa/Franziska Kraufmann

Winfried Kretschmann vor einigen Jahren neben einem Adventskranz in der Villa Reitzenstein.

Von Annika Grah

Weihnachten dürfte für den Ministerpräsident Winfried Kretschmann anders als geplant verlaufen. Der 74-Jährige hat sich zum zweiten Mal mit dem Coronavirus angesteckt. Der Ministerpräsident habe am Donnerstag einen positiven Corona-Selbsttest gehabt, sagte ein Regierungssprecher am Freitag. „Er hat leichte Symptome und befindet sich zuhause.“ Am Mittwoch hatte Kretschmann noch an der Landtagssitzung teilgenommen und war dann zu seiner Familie nach Laiz in Sigmaringen gefahren. Bereits im März hatte Kretschmann eine vergleichsweise milde Coronainfektion überstanden. Im Sommer hatte er seine zweite Booster-Impfung erhalten.

Die Landesregierung hatte die Regelungen zur Absonderung erst vor Kurzem geändert. Seit Mitte November muss man sich nach einem positiven Coronatest nicht mehr zwingend in Isolation begeben. Außerhalb der eigenen Wohnung muss man aber fünf Tage lang eine Maske tragen.

Kretschmann wollte mit der Familie feiern

Eigentlich hatte Kretschmann Weihnachten nach zwei Coronajahren endlich wieder einmal im größeren Kreis der Familie feiern wollen. „In diesem Jahr kann man wieder ganz normal Weihnachten feiern kann mit der ganzen Verwandtschaft, die bei uns sowohl auf der Seite meiner Frau als auch auf meiner sehr groß ist“, hatte Kretschmann unserer Zeitung vor einigen Tagen gesagt.

Das Ehepaar hat drei Kinder und mehrere Enkel. Für die wollte er sich eigentlich über die Feiertage Zeit nehmen, verriet Kretschmann: „Weihnachten ist die einzige Zeit, wo man auch als Politiker die Chance hat, in Ruhe gelassen zu werden. Da bin ich schon echt froh.“ In seinem Amt fehle einfach die Zeit für die Verwandtschaft.

Normalerweise gibt es Christmette, Gans und Käsefondue

Im Hause Kretschmann gibt es an Weihnachten feste Rituale. Üblicherweise feiere er jedes Jahr ganz klassisch, sagte der Grüne Ministerpräsident vor zwei Wochen in der wöchentlichen Landespressekonferenz mit der Regierung. „Am Abend gibt es Bescherung dann gehen wir in die Christmette und danach sitzt man noch gemütlich zusammen.“ Auch in der Küche gibt es wie in vielen Familien feste Gewohnheiten. An Heiligabend, erzählten Kretschmann und seine Frau Gerlinde in den vergangenen Jahren immer wieder, gebe es stets Käsefondue und am ersten Weihnachtsfeiertag eine Gans.

In einem Punkt hatte Kretschmann seine festen Traditionen in diesem Jahr schon vor Weihnachten gebrochen. „Allerdings habe ich jetzt etwas gemacht, was ich noch nie gemacht habe“, verriet er, „und den Weihnachtsbaum vor unserem Haus schon vor dem Heiligabend aufgestellt.“

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Erstellt:
23. Dezember 2022, 13:14 Uhr

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