Carney und Trump auf Asien-Reise

„Möchte mich nicht mit ihm treffen“ – US-Präsident weiter sauer auf Kanada

Ein TV-Werbeclip aus Kanada gegen Zölle brachte den US-Präsidenten auf. Jetzt halten sich beide Regierungschefs in Asien auf – zu einem Treffen wird es wohl nicht kommen

Vor wenigen Wochen empfing US-Präsident Donald Trump (l) den kanadischen Premierminister Mark Carney im Weißen Haus.

© Andrew Leyden/ZUMA Press Wire/dp

Vor wenigen Wochen empfing US-Präsident Donald Trump (l) den kanadischen Premierminister Mark Carney im Weißen Haus.

Von red/dpa

US-Präsident Donald Trump will sich mitten im Streit um einen Anti-Zoll-Werbeclip aktuell nicht mit Kanadas Premierminister Mark Carney treffen. Beide Regierungschefs halten sich derzeit in Asien auf. 

Trump sagte auf die Frage von Journalisten, ob er vorhabe, den Kanadier auf seiner Reise beim Wirtschafts-Gipfel Apec in Südkorea zu sehen: „Ich möchte mich nicht mit ihm treffen.“ Es werde vorerst kein Treffen geben. 

Trump mit aktuellen Handelsvereinbarungen zufrieden

Ob Trumps Aussagen direkt mit dem Streit zusammenhängen, ging aus seiner Antwort nicht hervor. Der Präsident sagte auf seinem Flug in der Regierungsmaschine Air Force One von Malaysia nach Japan, er sei mit den aktuellen Handelsvereinbarungen mit dem Nachbarland zufrieden.

Trump ist seit Sonntag auf Asien-Reise mit Stationen in mehreren Ländern. Nach Malaysia ist der Republikaner nach Tokio gereist, danach geht es in dieser Woche weiter nach Südkorea. Auch Carney ist derzeit in Asien, wo es zwei Gipfel asiatischer Länder gibt. 

Werbeclip verärgert Trump

Trump ärgert sich über Kanada, weil die Provinz Ontario einen TV-Werbeclip gegen Zölle produzieren ließ. Darin ist die Stimme des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan zu hören, der sich zu Nachteilen von Zöllen äußert. Trump nutzt in seiner zweiten Amtszeit das Instrument der Zölle sehr häufig und weltweit. Der US-Präsident hält den Kanadiern eine irreführende Werbekampagne vor, die Aussagen Reagans seien selektiv genutzt und irreführend eingebettet worden.

Nach der Kritik Trumps und seinem damit verbundenen Stopp der Handelsgespräche mit dem Nachbarland hatte der Premierminister von Ontario, Doug Ford, am Freitag angekündigt, ab diesem Montag die Werbung zu pausieren. Das ging Trump nicht schnell genug - er kündigte am Wochenende prompt zusätzliche Zölle gegen Kanada in Höhe von zehn Prozent an. Die Frage eines Journalisten, wann diese in Kraft treten könnten, ließ Trump offen.

Noch am Sonntag war der TV-Werbeclip im amerikanischen Fernsehen zu sehen - zum Beispiel ausgerechnet in einem Werbeblock von Trumps Lieblingssender Fox News.

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Erstellt:
27. Oktober 2025, 11:42 Uhr

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